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Frage von Annika G. •

Frage an Konni Kanty von Annika G. bezüglich Frauen

Rechte und Regelungen zu Schwangerschaftsabbrüchen sind von EU-Staat zu EU-Staat unterschiedlich. Die portugiesische Abgeordnete Edite Estrela hat 2013 von der EU ein einheitliches Recht auf Schwangerschaftsabbrüche gefordert, was abgelehnt wurde.

Was halten Sie von einer einheitlichen Lösung und wie sollte diese aussehen?

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Antwort von
DKP

Vielen Dank für die Frage.

Ich halte es wirklich für wichtig eine richtige, länderübergreifende Gesetzgebung für Schwangerschaftsabbrüche zu finden. Es ist eine wichtige Forderung der Frauenbewegung sich ihr Selbstbestimmungsrecht einzufordern und damit ist das Recht auf einen Schwangerschaftsabbruch (bis zur 12. Woche) untrennbar verbunden.
Dass Schwangerschaftsabbrüche noch immer in der Bundesrepublik verboten sind (und lediglich nicht strafrechtlich verfolgt werden) halte ich für einen Ausdruck eines immer noch bestehenden patriarchalischen Systems. Auch, dass die Information (die doch tatsächlich als "Werbung" bezeichnet wird) über Abtreibungen nicht oder nur beschränkt zulässig und die Durchführung v.a. in Westdeutschland durch die Ansiedlung katholischer Krankenhäuser vielerorts schwer bis unmöglich (wie in Trier zb) ist, ist ein weiterer Beleg für bestehende männliche und erzkonservative Machtstrukturen, die gestützt werden von CDU, AfD und Initiativen, die sich als "Lebensschützer*innen" aufspielen. Die SPD scheint es in ihrer aktuellen Bundesregierungdkoalition offenbar auch noch für verhandelbar zu halten.

Wir als Kommunistinnen und Kommunisten haben schon 1923(!) eine Abschaffung des "Abtreibungsparagraphen" gefordert (siehe zb ein bekanntes Plakat von Käthe Kollwitz dazu unter: https://www.leo-bw.de/themenmodul/von-der-monarchie-zur-republik/zeitstrahl/abtreibungs-paragraph-plakat-der-kpd ) und halten weiter daran fest - und das über Deutschland, die EU und Europa hinweg! Dafür stehe auch ich ein!

Ich hoffe ich konnte die Frage damit beantworten.