Ich möchte Sie fragen, weshalb zur Erhöhung des Mindestlohns die Topverdiener des Landes nicht höher besteuert werden, da der Unter- und der Mittelschicht die finanziellen Mittel dazu fehlen?
In den Zeiten der Inflation, wo sämtliche Gruppen der Gesellschaft, aber auch vor allem junge Menschen (mich eingeschlossen) sich über den finanziellen Aspekt ihrer Zukunft sorgen, sind die stagnierenden Zahlen zur Armut beunruhigend.
Aus diesem Grund möchte ich Ihnen diese Frage zum Mindestlohn stellen.
Quellen:
Zahlen zur Entwicklung der Armutsgefährdung in Deutschland:
Schilderung des Verlaufes und der Wirkung der Mindestlohnerhöhung:
https://www.verdi.de/themen/arbeit/++co++d4ff4502-5cd5-11ec-9ee8-001a4a16012a
Schilderung des Verlaufes und der Wirkung der Mindestlohnerhöhung:
https://www.dgb.de/service/ratgeber/mindestlohn/
Auswirkung von Armut für die Mittelschicht:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft/armut-deutschland-116.html
Definitionen von absoluter und relativer Armut:
Sehr geehrter Herr S.,
„Sozial gerecht? Die Mindestlohn-Debatte lenkt vom eigentlichen Problem ab“
Ihr Hinweis auf die Sorgen junger Menschen über ihre finanzielle Zukunft ist nachvollziehbar und verdient Beachtung. Doch bei aller berechtigten Kritik am Wohlstandsgefälle darf der Blick für ökonomische Zusammenhänge nicht verloren gehen.
Die Erhöhung des Mindestlohns ist gut gemeint, führt aber in der Praxis zu einer Teuerungskette: Unternehmen müssen die gestiegenen Lohnkosten kompensieren – meist durch höhere Preise oder durch Stellenabbau. Die Leidtragenden sind dann nicht etwa die „Topverdiener“, sondern insbesondere Familien, Azubis, Alleinerziehende und Rentner mit geringem Einkommen, die bei jedem Wocheneinkauf die Preissteigerungen spüren.
Statt immer neuer Eingriffe in den Markt wären Entlastungen durch Abbau überflüssiger Bürokratie und gezielter Einsatz von Steuermitteln der bessere Weg. Leider erleben wir das Gegenteil: Während der Staat Milliarden in fragwürdige Projekte wie Northvolt versenkt, bleibt für nachhaltige Sozialpolitik kaum noch Spielraum. Die Verschwendung von Steuergeldern – wie zuletzt eindrucksvoll durch den Bund der Steuerzahler dokumentiert – steht in keinem Verhältnis zu der zunehmenden Belastung der arbeitenden Bevölkerung.
Was fehlt, ist politische Verantwortung – und der Mut, Fehlentwicklungen offen zu benennen, wie es früher selbstverständlich war. Heute werden Probleme verlagert oder durch neue Subventionen überdeckt. Die Folge: Eine schleichende Erosion des Vertrauens in die Handlungsfähigkeit des Staates.
Ihr Kay Gottschalk