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Katharina Fegebank
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Frage von Ang K. •

Frage an Katharina Fegebank von Ang K. bezüglich Bildung und Erziehung

Sehr geehrte Frau Fegebank,

Ich finde es sehr lobenswert, dass Sie zu den Politikern gehören die zumindest die meisten Fragen beantworten, vielleicht habe ich auch Glück.

mein Sohn besucht zwar erst die 1. Klasse, übrigens einer Privatschule, weil das Bildungssystem in Hamburg dermaßen schlecht ist; aber er kommt irgendwann in eine weiterführende Schule.

Für welche Auswahl, die die Eltern dann haben sollen, setzen Sie sich ein? Elitegymnasium und Resteschule?

Was mache ich wenn mein Sohn

a) nicht gut genug fürs Gymnasium ist oder
b) nicht gut genug sein darf, da er aus einem sozial schwächeren Elternhaus kommt?

Bitte antworten Sie mir schnell, da diese Frage für mich sehr wahlentscheidend ist.

mfG
a.krogh

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Liebe/r Frau/Herr Krogh,

ich danke Ihnen für Ihre Nachfrage zum Thema Grüne Schul- und Bildungspolitik.

PISA hat es gezeigt: Das deutsche Schulsystem ist sozial ungerecht, es produziert zu viele AbbrecherInnen und zu wenige AbiturientInnen. In kaum einem anderen EU-Land sortiert das Schulsystem so früh aus wie es in Deutschland der Fall ist. Der Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen hängt hier sehr stark von sozialer und ethnischer Herkunft ab. Deshalb sehen wir Grüne hier einen großen Handlungsbedarf. Mit unserer Initiative "9 macht klug - Neun Jahre gemeinsame Schule für alle" wollen wir die Schullandschaft in Hamburg schrittweise umbauen - hin zu mehr Leistung und Gerechtigkeit. Der CDU-Senat hat am mehrgliedrigen Schulsystem gegen jede Kritik festgehalten. Erst zum Ende der Regierungszeit hat er sich bewegt und sich für ein Zwei-Säulen-Modell aus Gymnasium einerseits und Stadtteilschule andererseits ausgesprochen. Doch auch dieses Problem behebt die Probleme der Mehrgliedrigkeit nicht, denn Kinder werden wieder früh nach vermeintlicher Begabung - hier akadem isch, dort praktisch - zugeteilt und zu früh sortiert.

Die Grünen setzen hingegen mit "9 macht klug" auf eine Schule für alle, in der alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam bis zum Ende der 9. Klasse lernen. Wir wollen für alle Jugendlichen einen mittleren Schulabschluss an. erst dann entscheidet sich, wer weitermacht bis zum Abitur und wer direkt eine berufliche Qualifikation anstrebt.

Diese Schule vermeidet nicht nur Nachteile des gegliederten Schulsystems. Sie ist auch in der Lage, individuell sowohl starke als auch schwächere Schülerinnen und Schüler zu fördern. Nicht alle sind in allen Bereichen gleich gut. Spezielle Schächen können ausgeglichen und zugleich besondere begabungen entwickelt werden. Alle Talente sind wichtig und werden individuell gefördert. Die Schule für alle wollen wir als Ganztagsschule konzipieren, die Schulautonomie soll ausgebaut werden, so dass auch unterschiedliche Schwerpunktprofile entstehen können.

Diese Umgestaltung wird nicht hektisch und unüberlegt umgesetzt, sondern ist innerhalb von zwei Legislaturperioden vorgesehen. Auf diese Weise können alle Beteiligten seriös vorbereitet, Meinungen eingeholt und Abstimmungsprozesse sauber aufgesetzt werden. Dies ist im Sinne von Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern sowie Eltern.

Ich hoffe, dass Sie die richtige Schule für Ihren Sohn finden, die seine Talente erkennt, optimal fördert und ihm Freude am gemeinsamen Lernen vermittelt.

Beste Grüße

Katharina Fegebank