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Katharina Fegebank
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Frage von Christina K. •

Frage an Katharina Fegebank von Christina K. bezüglich Umwelt

Hallo Frau Fegebank,
meinen Informationen nach ist die Wirkung von der 5G-Technologie auf Mensch, Tier und Umwelt noch nicht abschließend erforscht.

Wie stehen Sie zu dem Ausbau des 5G-Netz in Hamburg?
Danke

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Kirschstein,

während die Chancen durch 5G in vielen Anwendungsbereichen die Erwartungen beflügeln, sind die Risiken der Technologie für Mensch und Umwelt noch nicht klar beschrieben. Auswirkungen auf die Gesundheit können noch nicht ausgeschlossen werden, weil die Studienlage zu dieser Frage bislang keine eindeutige Antwort liefert. Studien, welche Wirkungszusammenhänge der durch Strahlung ausgelösten Reibungswärme untersuchen, bescheinigen die Unbedenklichkeit der Technologie. Andere Forschungsarbeiten geben Hinweise darauf, dass Strahlungsschäden nicht nur bei einer Erwärmung des Gewebes auftreten, sondern auch unterhalb der Grenzwerte Stoffwechsel- und Fortpflanzungsfunktionen beeinträchtigen können. Die Krebsforschungsagentur der WHO hat hochfrequente elektromagnetische Strahlung, wie sie vor allem beim Gebrauch von Mobiltelefonen auftritt, bereits vor acht Jahren als beim Menschen „möglicherweise krebserregend“ eingestuft. Hinzu kommt, dass 5G mittelfristig auf wesentlich höheren Frequenzen senden wird. Auch seitens des Bundesamtes für Strahlenschutz wird eingeräumt, dass unbekannt sei, wie der Körper auf hochfrequente elektromagnetische Felder langfristig reagiert . Der Ausbau von 5G erfolgt schrittweise. Voraussichtlich ab Mitte der 20er Jahre sind für 5G höhere Frequenzbänder vorgesehen, die den bisherigen Mobilfunkstandard übertreffen. Das Bundesamt vergibt zusätzliche Forschungsaufträge zu diesen Frequenzbereichen und gewährleistet zudem eine wissenschaftliche Begleitung des 5G-Ausbaus.

Als Grüne lassen wir uns beim Ausbau der 5G Netze vom Vorsorgeprinzip leiten. Wir fordern daher die Veröffentlichung der Ergebnisse bereits durchgeführter Studien zu Auswirkungen von 5G, die aus öffentlichen Mitteln ganz oder teilweise finanziert wurden und rufen auch die Unternehmen auf, ihre eigenen Untersuchungen vollumfänglich zu veröffentlichen. Wir unterstützen die Überprüfung und ggf. Erarbeitung geeigneter Prüf- und Messverfahren über Auswirkungen durch hochfrequente Sende- und Empfangsanlagen oberhalb 20 GHz und die Erstellung verbindlicher Grenzwerte durch das Bundesamt für Strahlenschutz. Wir setzen uns für eine EU-weite Abstimmung zu diesen Fragen ein und fordern ein möglichst einheitliches Vorgehen in den Mitgliedstaaten.
Mit freundlichen Grüßen
Katharina Fegebank