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Karoline Otte
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Frage von Simon D. •

Setzen sie sich für Direktvermarktung mit Heimspeichern ein?

Sehr geehrte Frau Otte,

Wird es in Zukunft möglich sein Strom aus Heimspeichern direkt zu vermarkten (an der Börse)?Sodass Batteriespeicher von Privat-Haushalten, günstig Strom einkaufen oder von der PV-Laden und später bei teuren Strompreisen verkaufen können. So könnten Private Stromspeicher, viel zur Energiewende und Netzstabilität beitragen. Dadurch könnten die Bürger mehr von der Energiewende profitieren und beitragen, z.B auch für Haushalte die keine PV haben. Es gab bereits auch schon eine Petition. (https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2025/_02/_13/Petition_177835.html)

So würden Erneuerbare auch nicht mehr verpuffen und Netze weniger ausgebaut werden müssen.

Mfg

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Sehr geehrter Herr D.

haben Sie vielen Dank für Ihre Anregung und Ihre Frage. Ihr Anliegen trifft ein zentrales Thema der Energiewende: Wie können alle von den niedrigen Preisen der Erneuerbaren profitieren und gleichzeitig dazu beitragen, die Flexibilität in einem modernen Stromnetz zu liefern, das von Erneuerbaren geprägt sein wird. 

Schon heute können Haushalte mit Smart Metern und dynamischen Stromtarifen ihren Verbrauch an den schwankenden Börsenstrompreisen ausrichten. Damit lassen sich Kosten senken und der Eigenverbrauch aus Photovoltaikanlagen oder Speichern besser steuern. Eine direkte Vermarktung von Heimspeichern an der Börse ist mit tendenziell höheren Hürden verbunden, die bisher für kleine Speicher noch nicht wirtschaftlich zu erfüllen waren. Perspektivisch sollte jedoch das Preissignal sowohl örtlich als auch zeitlich möglichst nah an den Verbrauch und die Produktion von Strom herankommen.

Ein Weg dazu ist es, dass Speicher in virtuellen Kraftwerken gebündelt werden können: Direktvermarkter und Aggregatoren machen es technisch möglich, viele kleine Speicher und Anlagen gemeinsam am Strommarkt oder in der Regelenergie einzusetzen. Dadurch wird Flexibilität nutzbar, die Netze werden entlastet und Bürgerinnen und Bürger können von zusätzlichen Erlösen profitieren. Erste Anbieter zeigen, dass dies praktisch funktioniert – bisher jedoch noch unter engen regulatorischen Rahmenbedingungen.

Als grüne Bundestagsfraktion setzen wir uns dafür ein,

  • dass Beteiligung auch für Kleinanlagen und Speicher geöffnet wird,
  • dass Aggregatoren und Direktvermarkter bessere Rahmenbedingungen erhalten, um Heimspeicher marktfähig zu bündeln,
  • und dass bürokratische Hürden abgebaut werden, damit Bürgerinnen und Bürger mit ihren Speichern einen echten Beitrag zu Energiewende und Netzstabilität leisten und auch wirtschaftlich davon profitieren können.

Herzlichen Dank für Ihre Anregung. Ich hoffe, ich konnte Ihnen darlegen, dass für uns die bürgernahe Energie mit Solaranlagen und Speichern weiterhin der Weg in die Zukunft ist.

Mit freundlichen Grüßen

Karoline Otte

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