Unser Außenminister Dr. Wadephul sagte in der heutigen Befragung dass für ihn der Begriff "globaler Süden" in der geopolitischer Analyse, ich zitiere, "schwierig ist". Ist es auch bei Ihnen der Fall?

Sehr geehrte Frau V.,
jeder Sammelbegriff, der sehr heterogene Mitglieder in einen Topf schmeißt, ist grundsätzlich nicht optimal. Das tut der „globale Süden“ – man denke an die unterschiedlichen Interessen von Peru und Burkina Faso. Natürlich einen die Staaten des „globalen Südens“ auch viele Interessen, aber auch Deutschland und Burkina Faso einen wie alle Länder eine Vielzahl von Interessen. Der „globale Süden“ deutet einen automatischen Widerspruch zwischen Nord und Süd an, den es so nicht gibt, wie es auch „den armen Süden“ und „den reichen Norden“ so pauschal nicht gibt. Ich glaube an ein Geflecht der internationalen Beziehungen voller Möglichkeiten der gegenseitigen Bereicherung und voller „win-win“-Chancen. Gegensätze gibt es, aber sie dienen zu oft als Ausrede, um die vielen Chancen nicht zu ergreifen – weltweit.
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Hardt