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Jonas Geissler
CSU
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Frage von Irmgard H. •

Wie ist Ihre Haltung zu einer Impfpflicht?

Sehr geehrter Herr Geissler,
ich bitte Sie gegen eine Impfpflicht, egal in welcher Form zu stimmen.
Als Christin sehe ich es als meine Verpflichtung das Angebot einer Impfung sehr genau abzuwägen. Ich fühle mich für mich und für meine Mitmenschen verantwortlich. Und ich habe genau abgewogen, wie ich mich und andere für mich bestmöglich schützen kann. In letzter Instanz bin ich meinem Gewissen verpflichtet. Ich habe meine Entscheidung getroffen und diese hat mein Gegenüber zu akzeptieren, genauso, wie ich die Entscheidung anderer zu akzeptieren habe. Nach meine Auffassung von Demokratie verhält es sich da genauso.
Zudem hat sich in der letzten Zeit herausgestellt, dass die Impfung weder vor Ansteckung, noch vor Weitergabe des Virus schützt. Und es werden auch in zunehmender Zahl Nebenwirkungen bekannt.
Das wichtigste Argument ist aber, die körperliche Unversehrtheit.
Ich bitte Sie um eine Antwort. Danke.
Mit freundlichen Grüßen
Irmgard H.

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Antwort von
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Liebe Frau H.,

als Christ fühle ich mich in erster Linie dem Schutz von Leben verpflichtet. Dabei ist für mich eines klar: Impfungen schützen. Bei den aktuell vorliegenden Virusvarianten weniger vor einer Übertragung oder eine Ansteckung, trotzdem aber vor einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Deshalb rufe ich bewusst jeden dazu auf, sich selbst auch zu impfen. Bei Nebenwirkungen muss klar unterschieden werden, ob es sich um reine Verdachtsfälle, leichte oder schwere Nebenwirkungen oder tatsächliche und gemeldete Impfschäden handelt. Die Zahl der tatsächlich anerkannten und der gemeldeten Impfschäden werden in Bayern durch das Sozialministerium erfasst und diese Zahl lasse ich mir regelmäßig kommen. Ich tue das, weil in meinem persönlichen Umfeld ein anerkannter Pockenimpfschaden besteht und ich mein Handeln deshalb sehr genau abwägen möchte. Die in Bayern erfassten Zahlen stehen in keinem Verhältnis zur riesigen Anzahl von Verdachtsfällen, die regelmäßig durch das Paul-Ehrlich-Institut kommuniziert werden.

Unabhängig der Anzahl tatsächlicher Impfschäden, werde ich zum aktuellen Zeitpunkt keiner Impfpflicht zustimmen. Bei der aktuell vorherrschenden Virusvariante schützen die Impfungen nur bedingt vor einer Übertragung und es droht keine Überlastung des Gesundheitssystems. Auch wenn die Impfungen vor schwerwiegenden Krankheitsverläufen nach wie vor schützen, kommt damit jedem Menschen eine Eigenverantwortung zu. Ehrlichkeitshalber sage ich aber auch, dass ich diese Position überdenken werde, falls eine Überlastung des Gesundheitssystem abermals droht oder durch neue Virusvarianten deutlich schlimmeren Krankheitsverläufe auftreten werden. Mir ist klar, dass die Position weder bei Impfgegner noch bei Impfpflichtbefürwortern auf großen Beifall trifft. Sie beschreitet aber einen Mittelweg, der nicht populistisch ist und sich darum bemüht Leben zu schützen - ohne die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen zu negieren.

Herzliche Grüße

Jonas Geissler

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