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Jan-Lukas Schmitt
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Sophia S. •

Was würden Sie tun, um der grausamen Nutztierhaltung ein Ende zu setzen? Wie würden Sie vegane Ernährung fördern?

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Wir Grüne werden die gesetzlichen Regeln zur Tierhaltung deutlich verstärken. Die industrielle Massentierhaltung ist nicht mehr haltbar – weder für Umwelt und Klima noch für die Tiere. Tiere sind fühlende und intelligente Wesen und wir haben die Verantwortung, sie als solche zu behandeln. Es muss ihnen möglich sein, ihre arteigenen Bedürfnisse auszuleben – also etwa an der frischen Luft zu sein, sich bewegen zu können und mit Artgenossen in Kontakt zu treten.

Wir wollen die Tierhaltung deshalb grundlegend umbauen und allen Tieren ein würdiges Leben ermöglichen. Eine Haltung, die das möglich macht, wollen wir gezielt fördern und die gesetzlichen Regeln verbessern. Tiere brauchen mehr Platz, Auslauf, Licht und Beschäftigung. Amputationen und Qualzucht wollen wir beenden. Das Tierschutzgesetz wollen wir verbessern und dafür sorgen, dass es auch eingehalten wird - indem wir Kontrollen und den Vollzug des Gesetzes stärken, sodass Tierqual angemessen bestraft und beendet wird.

Außerdem setzen wir uns für eine klare und einfach verständliche Lebensmittelkennzeichnung ein. Mitunter werden wir eine verpflichtende Haltungskennzeichnung für tierische Produkte einführen. Damit können die Verbraucher*innen sofort die Art der Tierhaltung erkennen.

Zu Ihrer Frage zu veganer Ernährung: Den Klimaschutz unterstützen kann man auch, indem weniger tierische Produkte produziert und konsumiert werden. Wer was isst, ist eine Entscheidung jedes und jeder einzelnen. Aufgabe von Politik ist es aber, die richtigen Rahmenbedingungen zu setzen. Wir wollen vegetarische und vegane Ernährung attraktiver und für alle zugänglich machen. Dafür nehmen wir mit einer Ernährungsstrategie die gesamte Ernährungsumgebung in den Blick: Angebot und Werbung, klare Kennzeichnung und faire Preisgestaltung. Wir führen verbindliche Reduktionsziele für Zucker, Salz und Fett in Fertiglebensmitteln ein und entwickeln das bisher freiwillige Nährwertkennzeichen „Nutri-Score“ weiter.