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Ingo Wellenreuther
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Frage von Uwe R. •

Frage an Ingo Wellenreuther von Uwe R. bezüglich Bildung und Erziehung

Wie sehen Sie die Fairness beim aktuellen Halb lockdown zwischen dem Schließen von pedagogisch wichtigen und bildungsrelevanten Musikschulen und deren Arbeit mit Kindern und Jugendlichen UND der nahezu uneingeschränkten Arbeitswelt von hunderten anderen Berufen? Musikschulen haben keine nachweisliche Ansteckungsgefahr. Sie machen Einzeltermine mit dem Schüler und können diese jederzeit nachverfolgen da sie offiziell angemeldet sind! Die Räume sind gross und Hygiene Konzepte machen den Unterricht sehr sicher! Tausenden von Musikern wird die Existenz immer mehr entzogen durch eine willkürlich scheinende Schließung! Wir sind schockiert über soviel Ignoranz! Andere sehr viel körpernähere Jobs werden erlaubt! Wir haben auch Kinder und Familie und leben von dieser kulturellen Arbeit! Diese war noch nie so sehr in Gefahr und das durch politische nicht zu Ende gedachte Entscheidungen!Bitte um Stellungnahme.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr Reitenauer,

vielen Dank für Ihre Nachricht, in der Sie mich um eine Stellungnahme zu der Schließung von Musikschulen bitten.

In der MP-Konferenz mit der Kanzlerin am 03. März, haben sich die Beteiligten auf stufenweise inzidenzabhängige Lockerungen geeinigt. Ich bedauere, dass Musikschulen weiterhin geschlossen bleiben müssen und erst ab einer stabilen 7-Tage-Inzidenz unter 50 wieder Einzel- und eingeschränkten Gruppenunterricht anbieten dürfen. Die Schließungen von Musikschulen sind für viele Musikschaffende existenzbedrohend. Zumindest die Durchführung von Distanz- und online-Unterricht sollte zunächst Abhilfe schaffen. Dies kann aber selbstverständlich kein Dauerzustand sein. Ähnlich wie Sie, sehe ich auch Musikschulen als wichtige pädagogische Institutionen, genauso wie Schulen.

In meiner Pressemitteilung vom 01. März, die ich Ihnen gerne untenstehend beifüge, habe ich dafür plädiert, dass die Landesregierung die Schließungsanordnungen der Unternehmen, Betriebe und Einrichtungen beendet unter gleichzeitiger Auflage von Abstands- und Hygieneregeln, weil ich eine nur teilweise Öffnung für eine Ungleichbehandlung halte, die sachlich nicht gerechtfertigt sind. In vielen Bereichen, die derzeit geschlossen sind, wie auch in Musikschulen, konnten bislang keine besonders hohen Infektionszahlen festgestellt werden.

Außerdem muss massenhaft getestet und das Impftempo erhöht werden. Unter diesen Voraussetzungen kann ich mir die Öffnung von Musikschulen unter der Auflage von strikten Hygienekonzepten vorstellen. Wenn Kinder vormittags vor dem Unterricht getestet werden, können sie bei einem negativen Ergebnis auch nachmittags Musikunterricht nehmen.

Meine Haltung habe ich stets kundgetan und ist der Fraktionsspitze der CDU/CSU-Bundestagsfraktion bekannt. Ich werde mich auch weiterhin für eine sinnvolle Öffnungsstrategie unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln einsetzen.

Mit freundlichen Grüßen

Ingo Wellenreuther