Guten Tag, werden Sie die Privilegien der Beamten angehen (Rente usw.)? Werden Sie die 2 Klassengesellschaft bei Krankenkassen angehen?

Sehr geehrter Herr T.
Die Linke strebt ein gerechtes Rentensystem an, bei dem alle Menschen mit Erwerbseinkommen – auch Beamtinnen, Selbstständige, Freiberuflerinnen, Manager und Abgeordnete – in eine solidarische Erwerbstätigenversicherung einzahlen. Das Rentenniveau kann dann wieder steigen. Wir wollen das Rentenniveau wieder auf 53 Prozent anheben und die Beitragsbemessungsgrenze verdoppeln. Die geringen Rentenansprüche von Niedrig- und Geringverdienenden, Erwerbslosen, Erziehenden und Pflegenden wollen wir aufwerten. Ostverdienste wollen wir noch bis 2030 hochwerten, damit sich Renten in Ost- und Westdeutschland angleichen.
Zur zweiten Frage: Wir wollen die Zwei-Klassen-Medizin beenden. Monatelanges Warten auf einen Facharzttermin für Kassenpatienten muss ein Ende haben. Wir setzen uns für eine solidarische Gesundheits- und Pflegeversicherung ein. Alle zahlen ein, Beiträge werden auf alle Einkommen erhoben, alle werden gut versorgt. Die Beitragsbemessungsgrenze fällt weg. Auch für Einkommen aus Kapitalerträgen und andere Einkommensarten müssen Beiträge gezahlt werden. Privatversicherte werden in die gesetzliche Krankenversicherung übernommen. Dadurch fällt der Beitrag für die Krankenversicherung von derzeit 17,1 auf etwa 13,3 Prozent des Bruttolohns. Für alle Menschen mit einem Monatseinkommen von unter etwa 7.100 Euro (brutto) sinken die Beiträge. Der allergrößte Teil der Bevölkerung wird durch dieses Konzept finanziell entlastet, auch viele Selbstständige und Rentner.
Mit freundlichen Grüßen
Ines Schwerdtner