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Ilse Aigner
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Frage von Hajo F. •

Frage an Ilse Aigner von Hajo F. bezüglich Soziale Sicherung

Sehr geehrte Frau Aigner,

zum "Solidarischen Bürgergeld" argumentieren Sie wie folgt:
"Laut Althaus bekommt eine Familie mit zwei Kindern 2600 Euro pro Monat. Ein Familienvater, der zuvor einer ungeliebten Tätigkeit nachgehen musste, um seine Familie zu ernähren, könnte nach der Systemumstellung einen Anreiz verspüren, lieber seine Zeit anders zu verbringen als weiter zu arbeiten."

Dieser Familie blieben nach Abzug der Sozialabgaben netto allerdings nur 1800 Euro über.
Meinen Sie nicht, dass das sehr wenig ist? Nach Anrechnung des Armutssatzes bei Alg II (Regelsatz) z.B. blieben dieser Familie noch gerade ca. 700 Euro für Miete, Strom, Heizung etc.

Meinen Sie nicht, dass dieser Familienvater nur einen Anreiz zu anderen Dingen "verspürt", wenn er weniger durch seine Arbeit verdient, als das Bürgergeld ihm bietet?

Meinen Sie nicht auch, dass ein anderer den Arbeitsplatz einnehmen würde, wenn er damit seine Einkünfte verbessern könnte?

Mit freundlichen Grüßen
Hajo Freese

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Freese,

ob sich ein Familienvater für die das solidarische Bürgergeld oder für eine reguläre Arbeit entscheidet, hängt davon ab, wie hoch der Familienvater den Nutzengewinn von Freizeit einschätzt. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrzahl an Familienvätern weiterhin regulär arbeiten würde, obwohl man künftig mit dem Bürgergeld nur minimal weniger Einkommen erzielen würde. Der Anreiz ist jedoch groß, dass sich manche für das Bürgergeld entscheiden und zusätzlich ihr Einkommen mit Gelegenheitsarbeit oder Schwarzarbeit aufstocken. Das Solidarische Bürgergeld birgt eine nicht abzuschätzende Eigendynamik in sich, so dass die Gefahr des Systemzusammenbruchs sehr groß ist.

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