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Henning Rehbaum
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Frage von Christian H. •

Ihre Haltung zur Zukunft der Förderung von Solarenergie und erneuerbaren Energien - Welche Maßnahmen planen Sie und Ihre Fraktion, um den Ausbau der Solarenergie in Deutschland nachhaltig zu sichern?

Sehr geehrte Herr Rehbaum,

mit großem Interesse verfolge ich die aktuelle Diskussion im Deutschen Bundestag über ein mögliches Ende der Förderung von Solarenergie. Diese Debatte sorgt auch hier vor Ort für große Verunsicherung – bei privaten Haushalten, die über die Installation von Photovoltaikanlagen nachdenken, ebenso wie bei Kommunen und Unternehmen, die auf erneuerbare Energien setzen möchten.

Als Bürger aus Ihrem Wahlkreis (Oelde, Kreis Warendorf) interessiert mich daher besonders Ihre persönliche Haltung:

Halten Sie ein Auslaufen der Förderung für sinnvoll, oder setzen Sie sich für eine verlässliche Fortführung und Weiterentwicklung der Programme ein?

Welche Maßnahmen planen Sie und Ihre Fraktion, um den Ausbau der Solarenergie in Deutschland nachhaltig zu sichern?

Wie bewerten Sie die Rolle anderer erneuerbarer Energien (z. B. Windkraft, Bioenergie), und welche Förderstrukturen sind Ihrer Ansicht nach notwendig, um die Energiewende verlässlich voranzubringen?

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Sehr geehrter Herr H.,

vielen Dank für Ihre Nachricht und Ihr Interesse an der aktuellen Diskussion zur Förderung der Solarenergie.

Ich kann Ihre Verunsicherung gut nachvollziehen. Die Förderung Erneuerbarer Energien wird bei uns verantwortungsvoll und kontinuierlich weiterentwickelt – das bedeutet auch, dass bestehende Anlagen stets Bestandsschutz genießen. Die Preise für Photovoltaikanlagen sinken aktuell sehr stark, sodass der wirtschaftliche Vorteil vor allem im Eigenverbrauch liegt. In Kombination mit immer erschwinglicheren Batteriespeichern wird Solarstrom so zunehmend unabhängig von Förderungen attraktiv.

Gleichzeitig stellen wir an neue Anlagen höhere Anforderungen, etwa zur Systemdienlichkeit: So entfällt die Einspeisevergütung bei negativen Strompreisen, und Anlagen müssen besser steuerbar sein. Dies ist wichtig, um Netzüberlastungen zu vermeiden und die Integration erneuerbarer Energien in das Stromnetz zu verbessern.

Ich teile auch die Einschätzung von Dr. Lenz, unserem wirtschafts- und energiepolitischen Sprecher, dass ein ungesteuerter Zubau zu Netzstress und negativen Strompreisen führen kann. Deshalb müssen erneuerbare Energien mehr Systemverantwortung übernehmen: Strom soll verstärkt dann produziert werden, wenn er tatsächlich gebraucht wird. Dafür braucht es mehr Marktmechanismen, mehr Speicher und eine stärkere Berücksichtigung der Netzsituation.

Was andere erneuerbare Energien betrifft, ist ihre Rolle genauso wichtig: Unser Koalitionsvertrag sieht vor, den Ausbau von Solar-, Wind-, Bioenergie, Wasserkraft und Geothermie entschlossen voranzutreiben. Ziel ist es, die Erneuerbaren so weiterzuentwickeln, dass sie sich perspektivisch vollständig am Markt refinanzieren können. Dafür schaffen wir einen verlässlichen Investitionsrahmen und integrieren marktwirtschaftliche Instrumente, um den weiteren Hochlauf zu sichern.

Insgesamt brauchen wir die Erneuerbaren, um die Energiewende zu schaffen und unsere Klimaziele zu erreichen. Sie sollen künftig mehr als 80 Prozent der Stromerzeugung liefern und dabei auch eine wichtige Rolle bei der Netzstabilität und Kostenbeteiligung übernehmen.

Mit freundlichen Grüßen

Henning Rehbaum

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