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Hakan Taş
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Frage von Anneliese S. •

Frage an Hakan Taş von Anneliese S. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Hallo Herr Taş,
eine kurze Positionierung zu den folgenden Themen fände ich sehr hilfreich für meine Wahlentscheidung:
Wie ist Ihr Standpunkt bezüglich der außenpolitischen Beziehungen Deutschlands zu Israel? Wie soll Deutschland mit dem Iran umgehen, befürworten Sie eine Vertiefung der wirtschaftlichen Beziehungen, finden Sie den Iran-Deal gelungen? Welche außenpolitische Linie befürworten Sie gegenüber Rußland? Soll Deutschland weiterhin Teil der NATO bleiben und sich dort (finanziell, militärisch) stärker einbringen? Wie stehen Sie zur Begleichung der neuerlich aufgekommenen Reparationsforderungen (Polen, Griechenland) an Deutschland bezüglich des 2. Weltkriegs?
Stellt es Ihrer Meinung nach ein Problem dar, wenn muslimische Organisationen in der Flüchtlingshilfe involviert sind? Sind Sie der Meinung, islamistischer Terror habe nichts mit dem Islam zu tun? Finden Sie, dass eine Kritik am Mainstreamislam notwendig ist und nicht den Rechtspopulisten überlassen werden sollte oder befeuert Ihrer Meinung nach jede Kritik am Islam den rechtspopulistischen Diskurs? Gedenken Sie, sich als Abgeordneter selbst, wenn notwendig öffentlich zu Problematiken, die mit dem Islam im Zusammenhang stehen, kritisch zu äußern? Finden Sie, das Kopftuch ist ein Symbol der Unterdrückung der Frau und sollte es daher verboten werden? Werden Sie sich dafür einsetzen, dass es keine staatliche Zusammenarbeit mit oder Finanzierung von DITIB oder Projekten, die damit in Zusammenhang stehen, gibt?
Und: Im Zusammenhang mit Ihrer Partei kam es mehrmals zu antisemitischen Ausfällen, prominente Mitglieder der Partei (ua. Anette Groth, Heike Hänsel, Diether Dehm, Sahra Wagenknecht, Niema Movassat) sind in der Vergangenheit durch antisemitische Äußerungen oder Handlungen aufgefallen. Ist Antizionismus Ihrer Meinung nach als Antisemitismus zu betrachten und werden Sie als Abgeordneter Antisemitismus und Antizionismus entgegentreten, auch wenn dieser aus Ihrer eigenen Partei kommt?

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau S.,

herzlichen Dank für Ihre umfangreiche Anfrage. Ich werde sie versuchen, in
gebündelter Form zu beantworten.

Ich setze mich selbstverständlich für eine rassismus- und
diskriminierungsfreie Welt ein. Das umfasst auch mein Verhältnis zu Israel.
Antisemitismus hat in unserer Gesellschaft keinen Platz und dafür werde ich
auch in Zukunft eintreten. Zudem setze ich mich für die Entmilitarisierung
und Abrüstung in der Welt ein. Ein Sicherheitsmodell unter Ausschluss
Russlands wird die Probleme in der Welt nicht effektiv beheben können. Wir
müssen trotz schwieriger Umstände (Putin, Trump und Co.) weiterhin auf
Kooperation und Dialog setzen. Die große Mehrheit der friedlichen Muslime
würde ich keineswegs in Verbindung mit wenigen Fanatikern bringen, die den
Islam zur Verbreitung ihrer perversen Ideologie nutzen. Das Kopftuch nehme
ich nicht als störendes Symbol wahr und würde es selbstverständlich nicht
verbieten wollen. Ich gehöre einer nicht religiösen, aber
religionsfreundlichen Partei an. Für mich ist es entscheidend, was in den
Köpfen steckt und nicht womit die Köpfe bedeckt sind. Die DITIB betrachte
ich aufgrund ihrer engen Verbindungen zum Erdogan-Regime enorm kritisch.

Bei weiteren Fragen stehe ich Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Herzliche Grüße
Hakan Tas