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Gregor Gysi
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Frage von Daniel O. •

Ist es möglich das Mikrofon im Bundestag nur faktenbasierten Reden/Rednern zu überlassen? Quellen vorab angeben statt nachträglicher Faktenchecks, die bei bestimmten Wählern ohnehin nicht ankommen.

Antidemokraten inhaltlich zu stellen ist ja anscheinend wohl nicht möglich. Doch wenn diese im Vorfeld ihrer Rede gezwungen werden Quellen (Studien, Statistiken, Aussagen, Verweis auf Grundgesetz) zu nennen für ihre oftmals gefühlte, hetzerische Realität, könnte man Vieles abfangen, bzw. im Keim ersticken. Bei Falschangaben, fehlendem Kontext drohen (auch im Nachhinein) Verwarnungen etc.

Jeder behauptet von sich die „Wahrheit“ zu sagen, doch nur so kann das auch gleich belegt werden. Weniger Arbeit für Faktenchecker und mehr Arbeit für Täuscher und Demokratiefeinde.

In jedem anderen Job muss man sich ständig auf gesicherte Fakten und Zahlen und Firmenphilosophie berufen. Das könnte sich sonst kein Unternehmen leisten – und schon gar nicht unser Bundestag. Vielleicht kommt man dadurch wieder zu den wirklichen Problemen unseres Landes und der Zukunft. Am Besten auch zur Lösung der Probleme.

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Antwort von
Die Linke

Sehr geehrter Herr O.,

Ihre Nachricht vom 19. August hat mich erreicht. 

Ihr Wunsch scheint mir nicht realisierbar zu sein, weil im Bundestag das Recht auf freie Rede gilt. Die Abgeordneten würden dies als Kontrolle und Zensur empfinden. Schon deshalb wird es für eine solche Regelung keine Mehrheit im Bundestag geben.

Unabhängig davon verstehe ich die Schwierigkeiten, die entstehen können. 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Gregor Gysi

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