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Frage von Marcus E. •

Frage an Felix Staratschek von Marcus E. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Staratscheck,

da die energiepolitische Wende ein zentraler Ansatzpunkt zur Lösung der Klimaprobleme ist, interessiert es mich wie das energiepolitische Konzept der ödp aussieht (kurz-, mittel-, langfristig). Allein durch Energieeinsparung und regenerative Energien wird man ja kurzfristig sicherlich die Energieversorgungssicherheit nicht gewährleisten können.
Wie will die ödp sicherstellen, dass der Normalbürger sich in Zukunft noch die benötigte Energie leisten kann?
Was halten Sie vom Projekt CO2 freies Kohlekraftwerk?
Gibt es Unterschiede zwischen dem energiepolitischen Programm von Bündnis 90/Grüne und dem der ödp?
Kann man z.B. mit der Stimme für Bündnis 90/Grüne nicht mehr erreichen in Sachen Atomausstieg? Schließlich hat rot-grün den Atomausstieg vereinbart.

Mit freundlichen Grüßen

Marcus Eschborn

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Sehr geehrter Herr Eschborn!

Ich kann ihnen vorweg folgende Seiten empfehlen:

http://www.sonnenseite.com informiert über neueste Entwicklungen bei den regenerativen Energien. Der Betreiber, Franz Alt, war früher CDU- Mitglied und hat schon mehrfach lobend die ÖDP erwähnt.

http://www.atomausstiegselbermachen.de zeigt Ihnen den Weg, wie Sie durch ihren Stromkauf die gute Entwicklung fördern können. Ich weiß von Unternehmen, die dort bewusst ihren Strom beziehen, weil diese ein Zeichen setzen wollen für Investitionen in Nachhaltigkeit und weil die Preise auch dort bezahlbar sind.

Die Energieversorgungssicherheit wird vor allem durch gute Stromnetze gewährleistet. Da diese Stromnetze ein natürliches Monopol darstellen, ist hier im Sinne der sozialen Marktwirtschaft nach Walter Eucken ( http://www.eucken.org ) mindestens eine strenge staatliche Kontrolle nötig. Die folgen von schlechtem Umgang mit den Netzen hat ja schon ein Stromausfall in Norddeutschland demonstriert. Hinzu kommt, dass es einer möglichen Fernsteuerung aller Anlagen bedarf, die Strom erzeugen können. So kann z.B. Biomasse und Biogas gesammelt werden, um bei zu geringer Ausbeute anderer Energiequellen einzuspringen. Und Biogas ist mit Erdgas kompatibel, wenn es mal zu einem größeren Engpass kommen soll. Und für Erdgas haben wir eine vorhandene Infratstruktur. Ferner könnte man in Sondersituationen allen Notstromeinrichtungen das Signal schicken, sich einzuschalten und über einen Variablen Stromtarif Stromnutzer zu bestimmten Zeiten anregen, keine elektrischen Geräte zu nutzen. Spül- und Waschmaschinen können z.B. in Zeiten betrieben werden, wenn die Stromnachfrage geringer ist oder ein hohes Angebot besteht. Günstig ist, das Solarstrom dann am effektivsten arbeitet, wenn auch der Stromverbrauch am höchsten ist. Und Solarzellen würden auf vielen Gebäuden und Hallen wie ein Sonnenschild wirken und so bereits passiv das Raumklima verbessern.

Ernst Ulrich von Weizsäcker hat aufgezeigt, das doppelter Wohlstand bei halbierten Ressourcenverbrauch möglich ist: http://de.wikipedia.org/wiki/Faktor_4 . Die Politik muss nur den Rahmen setzen, dass es zu dieser Entwicklung kommt und eventuell die Anreize verstärken oder sinnvolle Programme aufstellen oder finanzieren. Solche Investitionen erlauben sogar eine begrenzte Verschuldung, solange die Energieeinsparung mehr Gelder schont, als für Zinsen und Stundung ausgegeben werden müssen.

Fakt ist, dass schon heute die regenerativen Energien zu einer Senkung der Strompreise beitragen und bei der Strombörse die Preisspitzen abflachen. Wenn künftig die Politik den Ressourcenverbrauch belastet und die menschliche Arbeit von Steuern und Abgaben entlastet, wird dies zu zahlreichen Investitionen in das Energiesparen führen. Ebenso sind klare Regelungen nötig, die z.B. bei Produkten immer die sparsamste in Serie herstellbare Variante zur Pflicht machen und bei Neubauten die Umsetzung der neuesten Erkenntnisse verlangt. Hier ist viel verschlafen worden, auch unter Rotgrün. Der sinnlose und technisch stark reduzierbare Stromverbrauch für Stand-by macht noch immer mehrere Kraftwerke nötig. Wenn ich nur aus dem Fenster schaue, sehe ich die Neubausiedlung, deren Dächer nicht für künftige Solarenergienutzung nach Süden ausgerichtet sind. Wie weit könnten wir heute schon sein, wären die Milliarden für die Atomenergie und die Steinkohle in die richtige Richtung gelenkt worden!?!

Darüber hinaus führt die Nutzung regenerativer Energien zur einer Regionalisierung der Profite und einer breiteren Verteilung der Gewinne, als die zentrale Stromversorgung durch die großen Konzerne. Das dies die Konzerne als Gefahr erkennen, ist verständlich, aber dies darf nicht die Politik beeinflussen, die für das Gemeinwohl da ist.

Sie wollen Energie, die sich der Normalbürger in Zukunft noch leisten kann. Angesichts künftig zu erwartender Preissteigerungen und der Unwägbarkeiten um Russland und den Nahen Osten sind einzig die regenerativen Energien zusammen mit einer Energiesparpolitik und neuen Energiespeichertechniken (Wasserstoff, Druckluft, Batterien) eine Garantie für eine sichere und bezahlbare Energieversorgung. Das im Bau befindliche Atomkraftwerk in Finnland scheint ja doch viel teurer, als geplant zu werden.

Vom CO² - freien Kohlekraftwerk halte ich nichts. Der einzige Vorteil dieser Technik ist, dass diese teuer ist und so unfreiwillig regenerative Energie attraktiver macht. Der Nachteil ist, dass diese die absolute CO² Produktion je Kilowattstunde deutlich steigert und so zu einem Mehrbedarf an Kohle, etc. mit allen Bergbaufolgen führt. Aber statt hier eine neue Infrastruktur für CO² zu schaffen, sollte lieber gleich das Geld in die regenerative Energieversorgung gesteckt werden. Hinzu kommen zahlreiche Unwägbarkeiten, wie sich das CO² im Untergrund verhält.

Die Unterschiede zwischen den Grünen und der ÖDP sind die, dass die Grünen der Atomkraft eine Laufzeitgarantie gegeben haben, die zu einer Verdoppelung des Atommülls führt und möglicherweise von einer Schwarz-Gelben- Koalition unbefristet verlängert wird. Die ÖDP fordert den schnellen Ausstieg aus der Atomkraft. Und der ist machbar, indem man der Atomenergie alle Subventionen und Vorteile streicht, die diese auch unter Rotgrün genießen konnte, wie sehr großzügige Regelungen für Rückstellungen (die man, wenn man denen was entnimmt immer günstig wieder auffüllen kann!) und einer viel zu geringen Haftpflichtversicherung für Atomkraftwerke.

Ökologie- und Umweltpolitik ist ja nicht nur Atompolitik.

Energie kann auch gespart werden durch einen massiven Ausbau der Güterbahn ( http://www.container-linienzuege.de , http://www.containerserviceamladegleis.de ). Rotgrün hat mit Mora C, wie nie zuvor, die Güterbahn zurück gebaut und so die Energieverschwendung im Verkehrsbereich sogar gefördert.

Kryo- Recycling ( http://sites.google.com/site/oekoradevormwald/kryo--recycling ) wird bis heute von den Grünen ignoriert. Diese Technik für die Aufarbeitung von Kunststoff- und Elektronikabfällen würde die Energiebilanz unzähliger Prozesse verbessern und die schädliche Müllverbrennung zurück drängen. Seit 1996 setzt sich die ÖDP dafür ein. Durch meine Anregung bekam der Erfinder Dr. Rosin im Jahr 2000 für andere Verdienste (Schutz der Ozonschicht durch FCKW- freie Kältetechnik) das Bundesverdienstkreuz. Sein aus dieser Kältetechnik weiterentwickeltes Kryo- Recycling hat leider nicht die Aufmerksamkeit bekommen, die ich durch das Verdienstkreuz schaffen wollte, obwohl es einen Eckpfeiler für eine echte grüne Kreislaufwirtschaft darstellen würde.

Ohne die Stimmenthaltung von Frau Kynast bei der EU hätten wir heute nicht den Ärger mit der "grünen" Gentechnik (vhttp://www.netzwerk-regenbogen.de/geneu040428.html ). Ich finde es furchtbar scheinheilig, wie die Grünen bei jeder Demo gegen Gennahrung in Erscheinung treten, wo es doch die Grünen waren, die diesen Ärger erst ermöglicht haben.

Die Grünen haben jede Kritik an demokratiefeindlichen Entwicklungen verloren, wie diese der Vertrag von Lissabon (entspricht der in mehreren Referenden abgelehnten EU- Verfassung!) darstellt. Die negativen Folgen dieses Vertrages auf die Umwelt-, Sozial- und Militärpolitik und eine zunehmende Privatisierung bisher hoheitlicher Aufgaben sind unabsehbar und potentiell verheerend. So einem Vertrag kann man niemals zustimmen ( http://sites.google.com/site/oekoradevormwald/europa--eu--verfassung---vertrag-von-lisabon ). Der hohe Stand unseres Grundgesetzes darf nicht in Frage gestellt werden!

Als ich 2008 beim Gospelkirchentag in Hannover auf das Sommerfest der Grünen traf, kritisierte dort Cem Özdemir die CSU, die eine "Herdprämie" wolle. Herdprämie war mal Unwort des Jahres und so werden m.E. alle Eltern verunglimpft, die sich selber gut um ihre Kinder kümmern wollen. Die Grünen setzen einseitig auf Fremdbetreuung und sonstige Lebensformen und vernachlässigen die Lebensform, die für die meisten Menschen Lebensziel ist ( http://www.familie-ist-zukunft.de ).

Die Grünen wollen den letzten Rest Schutz für den ungebornen Menschen beseitigen durch ersatzlose Streichung des § 218( http://www.kathtube.com/player.php?id=4602 ). Eine solche Haltung ist unvereinbar mit einer gewaltfreien Politik.

Im Ggs. zur ÖDP nehmen die Grünen Spenden von Firmen und Verbänden an und sind daher wie alle etablierten Parteien käuflich. Sollte die ÖDP mal im Bundestag eine Koalition eingehen, bevor das nicht Gesetz für alle Parteien wird, würde ich umgehend austreten. Denn nur wenn diese legale Korruption gestoppt wird, steigen die Chancen, wirklich grundlegendes in der Politik für die Zukunft zu verbessern.

Wie soll ich es da verantworten, jemanden die Wahl der Grünen zu empfehlen. Selbst wenn es an der Grünen Basis noch viele gute Leute gibt und die Grünen in einigen Entscheidungen manchmal weniger schlimm sind, als die anderen Parteien, ist diese Partei in ihrem derzeitigen Zustand wie alle Bundestagsparteien für Christen nicht wählbar.

Mit der Stimme für die ÖDP kann man allen anderen Politikern ein Zeichen geben, wohin sich die Politik dringendst entwickeln muss, wenn wir ökologisch und sozial überleben wollen. Jede weitere Verzögerung schafft unendlich viel Leid. Auch würde ich mich daher freuen, wenn Sie sich für die Antikorruptionspartei ÖDP entscheiden und möglichst viele Bekannte auf diese Wahlchance hinweisen würden.

Mit bestem Gruß,

Felix Staratschek