Wie stehen Sie zum aktuellen Aushungern der palästinensischen Bevölkerung in Gaza?
Sehr geehrte Herr Droßmann,
335.000 Kinder in Gaza unter fünf Jahren sind laut UNICEF vom Hungertod bedroht - und dies nicht wegen einer Dürrekatastrophe oder eines Hurrikans, sondern wegen der absichtlichen Zerstörung der Lebensgrundlage der Menschen dort und wegen der anhaltenden Blockade von Hilfslieferungen in den Gaza-Streifen, die Israel seit dem 2. März verhängt hat.
Wie die Tagesschau bereits am 23.04.2025 berichtet, gibt es kaum mehr Wasser, Lebensmittel und Strom dort. Die Hilfsorganisation Oxfam teilte mit, es gebe "kaum noch sauberes Trinkwasser, da Anlagen bombardiert wurden oder nicht mehr funktionieren, seit die letzten verbleibenden Stromleitungen gekappt wurden, die für den Betrieb der sanitären Anlagen benötigt werden"
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/gaza-blockade-hilfe-100.html
Und am 02.05.2025 berichtet die Tagesschau, dass das Rote Kreuz warnt, dass die Menschen kaum noch überleben könnten.
Was tun Sie, um das Aushungern der Menschen zu stoppen?

Sehr geehrter Herr B. H.,
vielen Dank für Ihre Frage.
Ich teile Ihre große Sorge um die katastrophale humanitäre Lage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Die Berichte von UNICEF, dem Internationalen Roten Kreuz, Oxfam und weiteren internationalen NGOs sind erschütternd. Das Leid der Kinder und der zivilen Bevölkerung ist unermesslich und darf nicht ignoriert werden.
Als Mitglied des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und als Abgeordneter setze ich mich dafür ein, dass Deutschland und die Europäische Union weiterhin auf eine unverzügliche und umfassende Versorgung der notleidenden Bevölkerung drängen. Die Blockade humanitärer Hilfe verstößt gegen das humanitäre Völkerrecht.
Ich unterstütze daher diplomatische Initiativen, um dringend benötigte humanitäre Korridore zu schaffen und Hilfslieferungen zu ermöglichen. Auch in meinen Gesprächen mit Vertretern der Bundesregierung und in Ausschusssitzungen habe ich immer wieder betont, dass der Schutz der Zivilbevölkerung und die Einhaltung des humanitären Völkerrechts oberste Priorität haben müssen.
Wir dürfen nicht nachlassen, auf allen politischen Ebenen für Frieden, humanitäre Hilfe und langfristig eine gerechte Zwei-Staaten-Lösung einzutreten.
Für weitere Fragen wenden Sie sich gerne an mich oder mein Büro.
Mit freundlichen Grüßen
Falko Droßmann