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Dunja Kreiser
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Frage von Beate K. •

Frage an Dunja Kreiser von Beate K. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Kandidatin, sehr geehrter Kandidat,

als promovierte Apothekerin bin ich entsetzt, dass durch Arzneimittel geschädigte Menschen in Deutschland keine Chance auf Entschädigung haben. Der Fall Contergan ist 40 Jahre her, aber: kein Sammelklagerecht in Deutschland. Ich selbst habe ganz schlechte Erfahrungen mit der Hormonspirale Mirena (s. risiko-hormonspirale.de) gemacht, stehe aber auch in Verbindung mit dem Bund der Duogynongeschädigten (BdD, 1. Vorsitzende Margret Pyka, Infos auch unter duogynonopfer.de).

Was wird Ihre Partei bzw. sie selbst unternehmen, um die momentane Situation zum Besseren zu wenden?
Nach der Wahl ist vor der Wahl. Bisher hat sich lediglich Herr Maik Beemann, MdB CDU, engagiert in Sachen Duogynon. In Sachen Hormonspirale Mirena verweise ich auf die zur Zeit laufende Untersuchung in Sachen "psychiatrische Nebenwirkungen". Wieso ist dieses Arzneimittel zur Empfängnisverhütung immer noch im Handel?? Es gibt andere Methoden, die für Frauen nicht so schädlich sind. Gute Lobbyarbeit der Fa. / Jenapharm/Bayer? Immerhin hat Jenapharm gerade id "goldene Tablette" für ihre neueste Hormonspirale namens Kleena erhalten. Das ist ein Schlag ins Gesicht für die durch Hormonspiralen geschädigten Frauen weltweit. PS: In den USA gibt es zahlreiche Klagen, in Deutschland nicht eine. Und: der Beipackzettel fällt je nach Vertriebsland anders aus, in Österreich steht z.B. Übergewicht als Nebenwirkung drin, in Deutschland nicht.

Ich bitte um Kenntnisnahme und Nachdenken in Sachen Verbesserungsbedarf (Einführung von Sammelklagen ins Strafrecht).

Mit freundlichen Grüßen Dr. B. K.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Dr. B. K.,

die Möglichkeit einer Sammelklage ist in Deutschland schwierig und für mich unverständlich, warum bis heute für die Betroffenen keine Erleichterung erzielt wurde, um juristisch gegen den Arzneimitteleinfluss vorzugehen.
Ich weiß, dass Entschädigungen bei Contergan- Betroffenden gezahlt wurden, die aber nicht das Maß der Auswirkungen abdeckten
Was die Spirale Mirena anbelangt habe ich nur gute Erfahrungen gehabt. Ich habe sie zweimal einsetzen lassen und absolut keine Nebenwirkungen gespürt, selbst das Gewicht war stabil. Das ist jedoch kein Trost für Sie und ich kann Ihre Bedenken verstehen.
Als betroffene Mutter eines schwerst, mehrfach behinderten Kindes, dessen Erkrankung unter anderem durch Fehlverhalten in Kliniken entstanden ist, weiß ich um die Problematik der Entschädigung. Ich hatte kaum Zeit und Kraft juristische Maßnahmen zu treffen. Auch da muss es mehr Unterstützung geben.
Jedoch sind die Verfahren in Amerika kritisch zu sehen, weil zum größten Teil die Anwälte profitieren.
Da ich das erste Mal für den Landtag kandidiere und die Menschen sehr viele Fragen an mich richten, werde ich auch Ihnen eine vertiefte Antwort senden, sobald ich diesbezüglich ausreichend recherchiert habe.
Ich werde dieses Thema auf jeden Fall mit aufnehmen und melde mich!

Herzliche Grüße Dunja Kreiser

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