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Dietmar Bartsch
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Frage von Gerhard S. •

Sehr geehrter Herr MdB Dr. Bartsch, sollen Kinder von Personen die (rechtlich) abgeschoben werden denn in Deutschland verbleiben? Sollen die Kinder dann in Deutschland ohne Ihre Eltern aufwachsen?

Artikel von ntv vom 11.08.2025, 00:35 Uhr "Das löst keine Probleme" Mehr als jeder zehnte Abgeschobene ist minderjährig

Dort wird eine Aussage von Ihnen wie folgt wiedergegeben:

Der Linken-Bundestagsabgeordnete Dietmar Bartsch kritisierte die Abschiebung Minderjähriger. "Immer mehr Kinder aus Deutschland abzuschieben, löst kein Problem - es ist ein Problem! Kaltherzigkeit darf weder Politikstil noch Politikziel unseres Landes sein. Im ersten Halbjahr wurden mehr schulpflichtige Kinder abgeschoben als vor wenigen Jahren im gesamten Jahr", stellte Bartsch fest.

"Welchen Sinn soll es haben, Kinder, die hier lernen, die hier aufwachsen, die hier integriert sind - die Fachkräfte von morgen - und ihre Familien abzuschieben", fragte Bartsch. Er betonte: "Kinder gehören in die Schule - nicht in den Abschiebeflieger."

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr S.,

derzeit erleben wir einen Bundesinnenminister, der Erfolg im Amt offenbar vor allem an der Zahl der Abschiebungen misst. Das halte ich für sehr problematisch, denn Herr Dobrindt ist weder oberster Abschiebe- noch oberster Abschottungsbeauftragter, sondern Innenminister mit einem breiten Aufgabenspektrum.

Aus meiner Sicht ist es ein Problem, wenn nicht entsprechend der gesetzlichen Grundlagen diejenigen abgeschoben werden, die schwere Straftaten begehen, sondern zunehmend auch Familien und Kinder – und dies dann als politischer „Erfolg“ gewertet wird. Darauf habe ich hingewiesen.

Kein Land kann unbegrenzt Menschen aufnehmen. Aber Deutschland hat die Möglichkeit, einige Tausend Familien und ihre Kinder zu integrieren, statt sie förmlich aus der Schule heraus in Länder abzuschieben, die diese Kinder noch nie gesehen haben.

Freundliche Grüße

Dr. Dietmar Bartsch

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