Frage an Dietmar Bartsch von Thomas K. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie
Herr Dr. Bartsch, sie haben der Frankfurter Rundschau einige Fragen beantwortet.
In der FR stand jetzt:
"Der Bundesgeschäftsführer der Linken, Dietmar Bartsch, bezeichnete den 1992 gegründeten "Marxistischen Arbeitskreis" am Sonntag als "gewisses Relikt". Die alten Männer, die darin das Wort führten, seien in der Partei "vergleichsweise bedeutungslos", sagte Bartsch der FR. Ihre Korrespondenz "war nicht so, dass es Positionen der Partei entsprochen hätte".
Meine Frage dazu, wie kann es sein, das ein Arbeitskreis der sich mit der Erforschung der Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung befasst vergleichsweise bedeutungslos sein? In welchem Verhältnis bedeutungslos? Hat die PDL noch andere bedeutungslose Arbeitskreise? wenn ja, welche?
Mit gerade noch freundlichen Grüßen
Thomas Knecht
Sehr geehrter Herr Knecht,
der „Marxistische Arbeitskreis zur Geschichte der deutschen Arbeiterbewegung“ entstand 1992 als ein solcher bei der Historischen Kommission der PDS. Inzwischen versteht er sich selbst als basisdemokratisches Gremium in dessen Leitung und Mitgliedschaft Mitglieder verschiedener Parteien und Organisationen vertreten sind. Der Arbeitskreis betont seinen eigenständigen partei- und organisationsübergreifenden Charakter und hat von sich aus nichts unternommen, auf der Grundlage der Satzung unserer Partei eine Anerkennung als bundesweiter Zusammenschluss der oder bei der Partei DIE LINKE zu erhalten.
Im Sinne einer solidarischen Geste unterstützt die Partei den Arbeitskreis trotzdem seit Jahren. Zu dieser Unterstützung gehören die Produktion und der Versand der vierteljährlich erscheinenden „Geschichtskorrespondenz“ des Arbeitskreises sowie die Möglichkeit, über den Arbeitskreis und seine Tätigkeit im Internet via Homepage der Partei zu informieren. Dabei allerdings sind auch Inhalte transportiert wurden, die Beschlüssen und politischen Grundpositionen der Partei zuwiderlaufen. Darin sehe ich ein Problem, wenngleich ich weiß, dass diese in der Partei nur von Einzelnen vertreten werden und insofern tatsächlich vergleichsweise bedeutungslos sind.
Mit freundlichen Grüßen
Dietmar Bartsch
Weitere Fragen an Dietmar Bartsch
Die Stationierung der Panzerbrigade 45 in Litauen ist kein Bundeswehreinsatz wie beispielsweise der in Mali. Es gibt dementsprechend kein Mandat des Deutschen Bundestages.
Sie nennen das Mitschuld, ich würde lieber den Begriff der Mitverantwortung wählen. Gleichzeitig muss betont werden: Wer in einer Demokratie rechtsextrem wählt, trägt dafür die Hauptverantwortung. Eine Wahlentscheidung hierzulande ist keine Form der “Notwehr.”
Meiner Kenntnis vertritt die hessische Landeregierung den Standpunkt, dass sich die Frage einer Entlassung erst stellt, sollte Höcke tatsächlich in den Schuldienst zurückkehren wollen
Eine Pflicht zum Dienst würde ich gleichwohl nicht unterstützen. Ich finde nicht, dass es einer parlamentarischen Mehrheit zusteht, über die Lebenszeit und die Betätigung von jungen Leuten zu bestimmen.