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Christoph Wapler
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Judith S. •

Wie ist Ihre Haltung zum Schutz der Kleingärten in unserem Bezirk?

Sehr geehrter Herr W.,

ich habe Ihre Antworten gelesen. Auch ich wünsche mir einen echten Verkehrswandel, mehr und sichere Fahrradwege. Einbindung aller Schulen und Spielplätze in das Fahrradwegenetz, Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. Klimagerechte öffentliche Bauten. Können Sie mir erklären, warum die Xantenerstraße immer noch keine Einbahnstraße ist trotz BVV-Beschluss? Warum die Konstanzer Straße ohne Fahrradwege gebaut wurde? Warum im Olivaer Platz-Park eine herrliche Fliederhecke rausgerissen wurde, um nun genau an der gleichen Stelle neue Büsche zu pflanzen? Warum der Kinderspielplatz zur vierspurigen Lietzenburger Straße hin verlegt wurde? Warum dort Grünflächen versiegelt wurde? Warum im Preußenpark nun Grünfläche versiegelt wird und Konflikte zwischen Anwohnern und dem Thaimarkt geradezu geschürt werden? Es gibt so viel Platz in Richtung Parkcafé... Und auch hier ist der Spielplatz direkt neben der Kreuzung vierspuriger Straßen.

Herzliche Grüße

J. S.

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau S.,

Kleingärten sind in der Stadtlandschaft unentbehrlich: als Grünflächen, die kühlen, wenn sich zwischen den Häusern die Hitze staut, als grüne Oasen mit einer großen Vielfalt an Pflanzen und Tieren, und als ein wohnortnaher Platz zur Erholung. Auch in Charlottenburg-Wilmersdorf sichert der unter Senatorin Regine Günther erarbeitete Kleingarten-Entwicklungsplan 2030 diese wertvollen Flächen für alle Berliner*innen. Darüber hinaus möchte ich alle rechtlichen Instrumente nutzen, um Grünflächen dauerhaft abzusichern. Ich werde die Kleingärtner*innen auch darin unterstützen, sich für Besucher*innen zu öffnen, gemeinschaftlich zu gärtnern oder den biologischen Landbau zu fördern. Viele haben sich schon auf den Weg dahin gemacht.

Zu Ihren weiteren Fragen:

Die enorme Verkehrsbelastung in der Xantener Straße beschäftigt die Bezirksverordnetenversammlung seit vielen Jahren. Zahlreiche Maßnahmen wurden vorgeschlagen und wieder verworfen - vor allem weil die ehemalige Verkehrslenkung Berlin (VLB) hier eine Ausweichstrecke gesehen hat, wenn es zu Staus im Bereich Adenauerplatz/Olivaer Platz kommt. Nach der Integration der VLB in die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz haben die Grünen in der BVV einen Neustart für die Verkehrberuhigung durchgesetzt - gegen den Widerstand von CDU und FDP. Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Durchgangsverkehr in der Xantener Straße so bald wie möglich der Vergangenheit angehört. Gleiches gilt für den Bereich Konstanzer Straße: hier fordern wir einen Umbau, gemeinsam durch Bezirk und Senat, um mehr Platz und Sicherheit für Radfahrende und Fußgänger*innen zu schaffen.

Der Neugestaltung des Olivaer Platzes war das Ergebnis einer langjährigen Kompromissfindung. Gerne hätte ich auf Kfz.-Stellplätze innerhalb der Grünanlage verzichtet - damit wäre mehr Platz gewesen für Spielbereiche, für Sträucher, Staudenbeete und grüne Erholungsflächen. Die Umgestaltung, insbesondere auch die Belebung des Platzes durch das neue Café, empfinde ich jedoch als eindeutige Verbesserung gegenüber den alten Zuständen. Mein Ziel war und ist, dass der Platz ein wirklicher Ort der Begegnung für Anwohnende und Besucher*innen im Quartier wird.

Der Preußenpark dagegen ist jetzt schon seit Jahrzehnten ein beliebter Treffpunkt von Berliner*innen und Tourist*innen. Nutzungskonflikte und der notwendige Erhalt der Vegetation haben eine Weiterentwicklung erforderlich gemacht, die in einem breiten Beteiligungsverfahren unter Beteiligung von Student*innen der TU Berlin erarbeitet wurde. Der neue Streetfood-Markt ist dabei nur ein Teilaspekt, die Händler*innen gehören aber gleichberechtigt dazu. Mit dem jetzt erstellten Konzept wird die gesamte Grünanlage in fünf Bauabschnitten wiederhergestellt, aufgewertet und erweitert. Unter anderem entsteht am Fehrbelliner Platz ein entsiegelter Eingangsbereich, der Markt findet Platz auf einer verkleinerten Fläche am nordwestlichen Eingang, gleichzeitig wird das Rasenrondell renaturiert und neu gefasst. Damit wird Im Ergebnis die Versiegelung verringert und die Vegetationsfläche vergrößert.

Ich hoffe, ich konnte auf Ihre Fragen angemessen eingehen. Für weitere Gespräche stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Christoph Wapler

 

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