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Frage von Stefan R. •

Frage an Christine Buchholz von Stefan R. bezüglich Wissenschaft, Forschung und Technologie

Die Pläne "WLAN in alle Klassenzimmer" alarmiert Ärzte und Wissenschaftler, weil schädliche biologische Einflüsse durch die Funkstrahlung nachgewiesen wurden, ähnlich wie bei Mobilfunk.
https://www.diagnose-funk.org/themen/mobilfunk-anwendungen/wlan-an-schulen

Konkrete Frage an Sie: Sind Ihnen die dort angeführten Studien und Warnungen (auf besagter Quelle weiter unten) schon bekannt gewesen, und warum wurden sie offenbar bislang nicht umgesetzt?

Auch die Info des Wissenschaftlichen Dienstes 049/19, die Sie sicher erhalten haben, nennt ungeklärte Risiken speziell bei Kindern (Seite 9, 10), die sich zwar auf Mobilfunk beziehen, aber meines Wissens genauso für WLAN Gültigkeit haben.
https://www.bundestag.de/resource/blob/651456/6e823f50f134f303e2197e0c823fac22/WD-8-049-19-pdf-data.pdf

Seit 2013 verweigern weltweit alle Rückversicherungen eine Schadensdeckung für Funkstrahlungen, Swiss Re warnt vor langfristig schweren möglichen Auswirkungen.
http://files.newsnetz.ch/upload//3/0/30072.pdf (S. 6)

Telekom warnt vor eigenen WLAN-Routern.
https://www.diagnose-funk.org/publikationen/artikel/detail&newsid=1221

Israel verbannt WLAN aus Schulen.
https://www.facebook.com/ruedigerdahlke/posts/handy-strahlung-es-tut-sich-etwasdie-stadt-haifa-in-israel-gab-bekannt-dass-sie-/1155623804481934/

Zweite Frage: Was können Sie angesichts dieser Fakten zusätzlich noch unternehmen, um für den Internet -Ausbau in den Schulen unschädliche Alternativen zu forcieren, z.B. Kabelgebundenes LAN oder optische (Infrarot) Verbindung, um den WLAN-Ausbau abzuwenden ?

mit freundlichen Grüßen aus Bayern

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Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr R.,

vielen Dank für Ihre Frage und die damit verbundene Auseinandersetzung mit der Thematik, die allerdings nicht in meine fachliche Zuständigkeit fällt. Die gesellschaftliche Debatte zu den gesundheitlichen Auswirkungen des Mobilfunkes, WLAN und weiterer Strahlungsquellen wird sehr kontrovers geführt, was sicherlich mit den hohen ökonomischen Interessen des digitalen Marktes zusammenhängt. Daraus lässt sich auch ein Interesse der Wirtschaft ableiten, die Kinder frühzeitig an digitaler Technik auszubilden. Auch wenn das Bundesamt für Strahlenschutz derzeit nicht von gesundheitlichen Risiken ausgeht, setzt es sich aus Gründen der Vorsorge für die weitest gehende Reduzierung der Strahlenbelastung ein. Eine Reduzierung ist schon allein, wie Sie ja auch anführen, durch kabelgebundenes Internet möglich. Aus diesen Gründen ist Kritik am W-LAN Ausbau in Grundschulen nachvollziehbar. Die Fraktion DIE LINKE unterstützt den WLAN Ausbau an Grundschulen aber, um einen gleichberechtigten Zugang zum Internet für alle Kinder zu gewährleisten. Eine stärkere Debatte über Auswirkungen und Alternativen wäre sehr sinnvoll.

Mit freundlichen Grüßen
Christine Buchholz