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Christine Buchholz
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Frage von Dirk N. •

Frage an Christine Buchholz von Dirk N. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Christine Buchholz

Schon seit langem beobachte ich die Missstände in der Deutschen Drogenpolitik und habe mit Erstaunen festgestellt, dass trotz der aktuellen Entwicklungen (Uruguay, Colorado, Washington) die beiden großen Parteien hier kein Wort zu verlieren. Grade einmal die Wahlprüfsteine des DHV (Deutscher Hanfverband) haben sie, nicht zu meiner Zufriedenheit, beantwortet.

Das Wahlprogramm ihrer Partei sagt mir in diesem Bereich sehr zu.
Hierzu zählen z.B. die folgenden Punkte
- Sofortige Einstellung der Repression und Kriminalisierung von Drogenkonsumenten
- Drogenkonsum durch Prävention und Aufklärung vorbeugen
- Einführung von Drug-Checking-Angeboten
- Genehmigung des Anbau von Cannabis zum Eigenbedarf und die Einführung von CSC
- Erleichterte Möglichkeiten Cannabis zu erforschen und als Medizin zu nutzen.
- Bundeseinheitlicher, wissenschaftlich abgesicherter Grenzwerte - insbesondere für den Cannabiswirkstoff THC - im Straßenverkehr
- Regulierung des Drogenmarktes, um ihn der organisierten Kriminalität zu entziehen.
- Die Bundesregierung soll durch Einflussnahme auf Suchtstoffabkommen der UN, sowie Drogenstrategie der EU die internationale Drogenpolitik, hin zu einer menschlichen und aufgeklärten Drogenpolitik, beeinflussen

Wie stehen sie im Gesamten zur jetzigen repressiven Drogenpolitik. Und im Einzelnen zu den oben genannten Punkten?

Ich freue mich auf ihre Antwort.

Portrait von Christine Buchholz
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Neumann,

ich denke, dass Repression der völlig falsche Weg in der Drogenpolitik ist. Der Konsum von problematischen Drogen kann nur reduziert werden, indem man an den Wurzeln anpackt. Suchtverhalten lässt sich nicht durch Gesetze und polizeiliche Maßnahmen aus der Welt schaffen. Repression verschärft stattdessen die Probleme, weil es Drogenabhängige zu Kriminellen macht und einen Markt für das organisierte Verbrechen schafft.

Ich unterstütze jeden einzelnen der von Ihnen aufgeführten Punkte aus dem Wahlprogramm der Linken. Zwei Punkte möchte ich hervorheben: Aufklärung über die Wirkung von Drogen sollte im Schulunterricht zur rechten Zeit und ohne moralischen Zeigefinger erfolgen, um bei jungen Leuten ein Bewusstsein über gesundheitliche Risiken zu schaffen. Wichtig erscheint mir außerdem, dass die Legalisierung von Suchtmitteln und Drogen zugleich mit einer staatlichen Regulierung von Produktion und Vertrieb einhergeht. Nur so können zusätzliche gesundheitliche Schädigungen durch Verunreinigungen oder zu hohe Konzentrationen von Suchtstoffen vorgebeugt werden.

Mit freundlichen Grüßen,

Christine Buchholz