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Christine Buchholz
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Frage von Gerhard R. •

Frage an Christine Buchholz von Gerhard R. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrte Frau Buchholz,

Nachfrage zu

http://www.abgeordnetenwatch.de/christine_buchholz-575-37512--f255311.html#q255311

Trifft es zu, daß die Bundeswehrpräsenz in Schulen nicht kurzfristig beendet werden kann?

Gibt es Fälle, in denen Gesundheitsgefahren für Soldaten verschwiegen bzw. verharmlost werden und in denen weder Lehrkräfte noch Referenten aus Friedensorganisationen die Informationslücken beseitigen?
Falls ja: Gehört es zum Beispiel bei allen jungen Menschen zum Allgemeinwissen, daß eine Kugel in den Hals oder Bombensplitter eine Querschnittslähmung und ein lebenslanges Angewiesensein auf ein Beatmungsgerät verursachen können?
Brauchen wir in der Übergangszeit bis zum Ende der Bundeswehrpräsenz ein bundesweites Informationsblatt über besondere Gesundheitsgefahren, das von engagierten Jugendlichen in oder vor Schulen verteilt werden kann?

Mit freundlichen Grüßen

Gerhard Reth

Portrait von Christine Buchholz
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Reth,

natürlich kann die Präsenz von Jugendoffizieren im Schulunterricht sofort beendet werden, wenn es die Bundesregierung bzw. das zuständige Bundesverteidigungsministerium anordnet. Dies ist eine Frage des politischen Willens. Leider ist die Bundesregierung und der zuständige Minister de Maizière der Auffassung, dass die Personalprobleme der Bundeswehr - ihrerseits ein Ergebnis der zu Recht unpopulären Auslandseinsätze - nur auf dem Weg einen verschärften Imagekampagne auch und gerade an den Schulen beseitigt werden kann. Dies ist der falsche Weg und bedroht in der Tat Leib und Leben der angeworbenen jungen Menschen. Leider ist es auch so, dass diese Imagekampagnen systematisch diese Gefahren ausblenden.
Ich denke, dass Jugendoffiziere grundsätzlich nichts im Klassenzimmer verloren haben. Auch eine Präsenz von Vertretern von Friedensorganisationen begleitend zum Auftritt dieser Offiziere würde das Problem der Rekrutierung nicht beseitigen. Im Gegenteil - die Veranstaltungen im Klassenzimmer würden an Spannung gewinnen. Der Jugendoffizier muss gar nicht die Mehrheit der Schülerinnen und Schüler überzeugen - für ihn zählt einzig, wenn sich eine Minderheit von ihnen durch die Diskussion für den "Beruf" Bundeswehr entscheidet.
Was die Aufklärung angeht, so bietet die Friedensbewegung und DIE LINKE bereits reichlich Material, um junge Menschen über die Risiken des Soldatenberufs als auch über die geostrategischen Interessen hinter den zahlreichen Auslandseinsätzen der Bundeswehr zu informieren. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf unsere Ausstellung "Die ´neue´ Bundeswehr - Schein und Wirklichkeit" - als PDF abrufbar unter:
http://christinebuchholz.de/2013/02/20/neue-ausstellung-der-linken-die-neue-bundeswehr-werbung-und-wirklichkeit/

Mit freundlichen Grüßen,
Christine Buchholz