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Christian Piwarz
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Frage von Karen D. •

Frage an Christian Piwarz von Karen D. bezüglich Innere Sicherheit

Sehr geehrter Herr Piwarz,

einigermaßen schockiert habe ich Ihr Plakat mit der Einladung zum Vogelschießen mit dem Umweltminister Sachsens gelesen.

Denken Sie nicht, daß dieses Plakat für diejenigen Mitbürger, welche sich mit den Bräuchen in Schützenvereinen NICHT auskennen, wie auf mich schockierend wirken und entsprechend auf Unverständnis stoßen könnte???

Meine Frage:
Da Sie mit diesem Plakat eine gewisse Verbindung zu Schützenvereinen signalisieren, möchte ich von Ihnen wissen, wie Sie grundsätzlich zum Waffenrecht in Deutschland stehen. Ist nach den verschiedenen Amokläufen in den vergangenen Jahren nicht ein grundsätzliches Verbot von privatem Waffenbesitz angesagt??? Wenn Sie dieser Meinung nicht sind, dann bitte ich um eine entsprechende Begründung.

Mit freundlichen Grüßen

Karen Dreikopf

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Sehr geehrte Frau Dreikopf,

mit einiger Verwunderung habe ich den Anlass Ihrer Frage zur Kenntnis genommen. Das Vogelschießen ist ein in Deutschland jahrhundertealter Brauch. Er stammt zwar aus dem Schützenwesen, wird aber zu vielfältigen gesellschaftlichen Festen durchgeführt. In vielen Städten und Gemeinden unserer Heimat ist das alljährliche Küren des Schützenkönigs bei einem Vogelschießen nicht aus den Kalendern wegzudenken. Auch auf der Dresdner Vogelwiese wird jedes Jahr ein Schützenkönig ermittelt. Die kunstvoll aus Holz gearbeiteten Vögel sind bereits ein Erlebnis an sich.

Es sei mir auch der Hinweis erlaubt, dass bei einem Vogelschießen klassisch mit einer Armbrust und Bolzen geschossen wird. Insofern ist die Überleitung zum privaten Besitz von Waffen - sicherlich meinen Sie hier vor allem Handfeuerwaffen - etwas schwierig.

Zu Ihrer Frage:

Deutschland besitzt heute schon ein sehr restriktives Waffenrecht. Das unterstütze ich und ich finde es wichtig, dass dessen Instrumentarien und Sanktionen regelmäßig überprüft werden. Sicherlich bieten solch tragische Anlässe wie zuletzt der Amoklauf in Winnenden immer wieder Grund zur Diskussion. Dort war es offensichtlich das individuelle Fehlverhalten eines Einzelnen (ungenügende Sicherung der Waffen im Haus), dass die Katastrophe mit ermöglicht hat. Gleichzeitig müssen wir uns aber davor hüten, all jene Sportschützen, Jäger etc. mit diesem Fehlverhalten gleichzusetzen, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg sehr verantwortungsvoll mit Waffen in ihrem Besitz umgehen.

Der bloße Ruf nach einem härteren Waffenrecht allein bringt keine wirksame Veränderung. Sehr interessant finde ich den Vorschlag, dass beispielsweise bei Sportschützen die Munition zentral gelagert werden soll. Das bietet Vorteile, da die Munition nicht mehr mit den Waffen in Privathäusern oder -wohnungen aufbewahrt werden muss. Andererseits müssen die zentralen Lagerstellen dann besonders gesichert und überwacht werden. Schließlich sei erwähnt, dass mit den Instrumenten des Waffenrechts nur legale Waffen "überwacht" werden können. Aus meiner Sicht wesentlich problematischer ist die nicht genau zu beziffernde Zahl illegaler Waffen.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Piwarz

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