Frage an Christian Kühn von Wasilios K. bezüglich Politisches Leben, Parteien
Sehr geehrter Herr Kühn,
wie stehen Sie zur Volksabstimmung?
Und würden Sie sich auf dem Parteitag für eine Volksabstimmung einsetzen?
Mit freundlichen Grüßen
Wasilios Knödler
Sehr geehrter Herr Knödler,
ich fordere seit vielen Jahren Instrumente der direkteren Beteiligung und Mitbestimmung der Bürger*innen. Denn die Essenz unserer Demokratie ist, dass Perspektiven aktiv eingebracht werden können. Eine vielfältige Demokratie braucht Einmischung, Repräsentanz, Lust zur Auseinandersetzung und Kompromissfähigkeit. Ich möchte, dass unsere Bevölkerung die Möglichkeit bekommt, die politische Agenda stärker selbst zu gestalten. Dieses Grundprinzip grüner Politik wird sich auch im neuen Grundsatzprogramm widerspiegeln.
In unserem Grundsatzprogramm setzen wir uns für Bürger*innen-Räte ein. Mit diesen soll die Möglichkeit geschaffen werden, bei ausgewählten Themen die Alltagsexpertise von zufällig ausgewählten Bürger*innen noch direkter in die Gesetzgebung einfließen zu lassen. Bürger*innen-Räte können nach unserer Vorstellung auf Initiative der Regierung, des Parlaments oder als Bürgerbegehren, also von unten aus der Bevölkerung heraus zu einer konkreten Fragestellung eingesetzt werden. Das soll auch auf Bundesebene möglich sein.
Ich halte diese Form der direkten Beteiligung am politischen Aushandlungsprozess in Zeiten starker Polarisierung und gesellschaftlicher Pluralisierung für ein passendes Instrument, um unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen wieder miteinander ins direkte Gespräch zu bringen. Ein gutes Beispiel dafür ist die Volksabstimmung zu Stuttgart 21, die im Jahr 2011 im Land Baden-Württemberg stattfand.
Freundliche Grüße
Chris Kühn