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Christian Haase
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Frage von Dominik G. •

Frage an Christian Haase von Dominik G. bezüglich Finanzen

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Haase,
mich interessiert es, wie die Bundesregierung mit dem massiven Vermögensabbau der Bürger umzugehen gedenkt der auf Grund der Negativzinsen stattfindet. Es ist mittlerweile fast nicht mehr möglich sein Geld zu lagern, da die meisten Banken horende Summen für das simple Aufbewahren von Geld verlangen.
Da Banken aber in der heutigen Welt zwingend für den Zahlungsverkehr von Nöten sind, ist es eine unzumutbare Belastung gerade für kleinere Einkommen.

Mit freundlichen Grüßen

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr G.,

vielen Dank für Ihre Anfrage. Ich gebe Ihnen recht, dass sog. Negativ-Zinsen für Geldeinlagen bei Banken ein vergleichsweise neues Phänomen ist, dass vielen Sparern Sorgen bereitet.

Mit dem Streichen der Zinsen für Geldanlagen und sogar der Einführung von Negative-Zinsen, die teilweise als "Verwahrentgelte" deklariert werden, reagieren die Banken auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank EZB. Die Notenbank verlangt von den Geschäftsbanken einen Strafzins in Höhe von 0,5 Prozent für kurzfristige Einlagen. Dieser Strafzins wird bei zunehmend mehr Banken an Ihre Kunden weitergegeben, wenn die Einlagen einen bestimmten Freibetrag übersteigen. Meist greifen Minuszinsen für hohe Summen oft ab 100.000 Euro, sodass er für Kleinsparer meist nicht relevant ist. Sollten Banken diesen Freibetrag herabsetzen, kann der Kunde jederzeit die Bank wechseln und sich ein Kreditinstitut mit besseren Konditionen suchen.

Grundsätzlich ist diese Zins-und Geldpolitik der EZB dazu angetan, dass die Banken das Geld der Wirtschaft zu sehr günstigen Konditionen zu Verfügung stellen und damit die Wirtschaft in schwierigen Zeiten stützen. Eine gute Konjunktur hilft jedem unserer Mitbürger, unabhängig, ob sie noch im Arbeitsprozess stehen oder bereits Pensionär sind. Niedrige Zinsen ermöglichen dem Staat, die Zinslast für öffentliche Schulden niedrig zu halten und erhöhen die Gestaltungsspielräume der Politik. Auch dieses kommt im Endeffekt allen unseren Mitbürgern zugute.

Darüber hinaus bieten auch andere Anlageformen die Möglichkeit, den Negativzinsen aus dem Weg zu gehen. Anlagen in Wertpapieren oder auch Immobilien bieten langfristig eine angemessene Rendite und stützen damit ebenfalls die Wirtschaft.

Sie haben aber einen sehr wesentlichen Punkt hervorgehoben: Bargeld oder besser Bareinlagen auf Girokonten sind in der heutigen Welt zwingend für den Zahlungsverkehr von Nöten. Diese Einlagen sichern die Liquidität, insbesondere im privaten Geschäftsverkehr. Umso wichtiger ist es, dass es ausreichend bemessene Freibeträge bei den Banken gibt, die nicht mit Negativzinsen belegt sind.

Mit freundlichen Grüßen

Christian Haase

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