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Christel Oldenburg
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Frage von Angela F. •

Frage an Christel Oldenburg von Angela F. bezüglich Kultur

Guten Tag Frau Dr. Oldenburg,

da ich weiß, dass Sie Mitglied des Kulturausschusses sind, möchte ich gern wissen, wie es mit den Öffentlichen Bücherhallen weiter geht.
Wegen der Einsparungen, so habe ich gehört, sollen die Öffnungszeiten weiter eingeschränkt werden. Stimmt das?
Hintergrund:
Nachdem die Bücherhalle Stellingen vor Jahren geschlossen wurde und die Jahresbeiträge erhöht wurden usw., hieß es immer, dass es auch Service-Verbesserungen geben würde. Das stimmt auch,was Internet-Sachen betrifft. Ganz schlecht sieht es aber in den Bücherhallen vor Ort aus. Angeblich wurde da die Selbstverbuchung eingeführt, um Personal einzusparen und dafür längere Öffnungszeiten einzurichten. (Auskunft der Angestellten). Da warten wir in Eimsbüttel bis heute drauf. Die Zeiten sind für Berufstätige unmöglich!
Zum anderen kostet eine Vormerkung in der Bücherhalle 1,50 Euro - früher wurde man dafür per Post benachrichtigt, jetzt geht das per Mail. Das spart ja auch Kosten. Aber wo ist das Geld hin? Früher wurde das vorbestellte Medium innerhalb von Tagen geliefert, jetzt braucht es manchmal Wochen. Auf Nachfrage in der Bibliothek heißt es, aus Kostengründen wurde ein anderes Transport-Unternehmen beauftragt , die seien billiger, aber eben nicht so schnell wie die alten. Das ist ja wohl das Gegenteil von Service-Verbesserung. Geht das so weiter mit den Bücherhallen? Nachdem viel Geld für die Fehlplanung am Domplatz ausgegeben wurde, warten wir jetzt auf die Verbesserungen vor Ort! Das mag für Sie Kleinkram sein, aber ich würde gerne wissen, ob sich der Kulturausschuss auch mal mit solchen Einrichtungen beschäftigt oder nur noch mit der Elbphilharmonie?
Besten Dank für Ihre Antwort im Voraus.

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Antwort von
SPD

Sehr geehrte Frau Fischer,

zunächst möchte ich Ihnen antworten, dass Ihre Kritik an den Hamburger Öffentlichen Bücherhallen keinesfalls als „Kleinkram“ anzusehen ist. Leider haben die explodierenden Kosten der Elbphilharmonie zur Folge gehabt, dass sich Politik mit diesem Thema immer wieder beschäftigen musste. Das bedeutet aber nicht, dass deswegen die Intensität für andere Kulturbereiche nachgelassen hätte. Es ist wohl wahr, dass sich die Bürgerschaft nur selten mit den Bücherhallen auseinandergesetzt hat, aber die SPD hat sich stark für den Erhalt von einzelnen Bücherhallen in den Stadtteilen eingesetzt.

Im Gegensatz zu anderen Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie den Theatern, Kinos oder (teilweise) Museen sind Hamburgs Bücherhallen in den späten Abendstunden und vor allem am Sonntag nicht zugänglich. Die Bürgerschaft hat sich für ein Pilotprojekt ausgesprochen, einmal Öffnungszeiten an Wochenenden auszuprobieren, doch leider ist daraus – aus welchen Gründen auch immer – nichts geworden. Dies ist bedauerlich. Entsprechende Öffnungszeiten würden, das zeigt auch Ihr Schreiben, entsprechend nachgefragt. Die Hamburger Bücherhallen könnten sich damit gut in das Kulturleben, das nun einmal überwiegend abends stattfindet, einfügen.

Warum die Zustellung von vorbestellten Medien teilweise bis zu Wochen dauern und dies mit Kostengründen zusammenhängen soll, werde ich versuchen, in einer der nächstmöglichen Ausschusssitzungen anzusprechen. Zu Ihrer Frage, wie es mit den Bücherhallen weitergeht, kann ich erst nach den Haushaltsberatungen in diesem November beantworten. Seien Sie aber versichert, dass sich meine Fraktion vehement für den Erhalt der Bücherhallen einsetzen wird.

Mit freundlichen Grüßen

Christel Oldenburg

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