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Brigitte Pothmer
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Anne-Cathrin V. •

Frage an Brigitte Pothmer von Anne-Cathrin V. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Sehr geehrte Frau Pothmer,

wie setzen Sie sich persönlich für den Schutz der letzten alten Buchenwälder in Deutschland ein?
Und wie sorgen Sie dafür, dass, die Ziele der Bundesregierung bis 2020 10 Prozent der öffentlichen Wälder aus der Nutzung zu nehmen in unserem Wahlkreis umgesetzt werden?

Mit freundlichen Grüßen,
Anne Vonarx

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Vonarx,

haben sie vielen Dank für Ihre Anfrage zum Schutz der Wälder, die ich Ihnen gerne beantworte. Als Grüne Bundestagsfraktion setzen wir uns seit langem konsequent für das Ziel ein, zehn Prozent der öffentlichen Wälder dauerhaft aus der Nutzung zu nehmen und diese Flächen für eine natürliche Waldentwicklung zu sichern. Wir wollen, dass dieses Ziel, das weitgehend dem auf die gesamte Waldfläche bezogenen "5-Prozent-Ziel" aus der nationalen Biodiversitätsstrategie entspricht, mit einem sinnvollen naturschutzfachlichen Konzept ausgestattet und in die Tat umgesetzt wird. Dazu haben wir einen Bundestags-Antrag vorgelegt (BT-Drucksache 17/796: "Schaffung eines Naturwalderbes vorbereiten und Moratorium für die Privatisierung von Bundeswäldern erlassen").

Um dieses Ziel erreichen zu können, sind aber letztlich die Bundesländer gefordert, die entsprechenden Flächen in ihren Landeswäldern auszuweisen (z.B. durch Einrichtung von Nationalparks). Dabei dürfte es aus naturschutzfachlicher Sicht nicht sinnvoll sein, in jedem Wahl- oder Landkreis für zehn Prozent ungenutzte Landeswälder bzw. einen 5-Prozent-Anteil von ungenutzten Wäldern an der Gesamtwaldfläche zu sorgen. Denn die naturschutzfachlich besonders schützenswerten alten Wälder, Waldflächen mit Urwald-Relikt-Arten und besonders seltene Waldtypen, die aus der Nutzung genommen werden sollten, sind ja auch nicht gleichmäßig auf die Landkreise verteilt.

Dort, wo wir Grüne in den Bundesländern regieren, haben wir uns daran gemacht, das 5-Prozent- bzw. 10-Prozent-Ziel umzusetzen. Dass dies kein einfacher Weg ist, zeigt der Widerstand, den es in erheblichen Teilen der Bevölkerung gegen die Nationalparkpläne in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gibt. Auch gegenüber der Stilllegung kleinerer Waldflächen ist der Widerstand aus Kreisen der Forst- und Holzwirtschaft und der Waldeigentümer erheblich. Seien Sie aber versichert, dass wir auch in Niedersachsen die Ziele des Waldschutzes in die Tat setzen werden, wenn uns die Bürgerinnen und Bürger in die Landesregierung wählen.

Mit freundlichen Grüßen nach Hildesheim,
Brigitte Pothmer