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Bijan Djir-Sarai
FDP
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Frage von Annette S. •

Sie fordern die Beziehungen zu China wegen der Menschenrechtsverletzungen zu reduzieren. Wie stehen Sie zu den Ausbeutungen von Arbeitern in Katar? Warum kaufen wir dort Gas?

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Antwort von
FDP

Sehr geehrte Frau S,

haben Sie vielen Dank für Ihre Frage. Die vergangenen Wochen und Monate haben gezeigt, wie riskant und kurzsichtig die wirtschaftlichen Abhängigkeiten von autokratischen Staaten für uns sein können. Nicht zuletzt die steigenden Energiepreise und die anhaltende Inflation sind eine direkte Konsequenz unserer Abhängigkeit von Russland. Auch die wirtschaftlichen Verflechtungen mit China sind vor diesem Hintergrund kritisch zu betrachten.

Sie haben völlig Recht, wenn Sie in diesem Zusammenhang die Gaslieferungen aus Katar kritisieren. Auch Katar ist als Energielieferant im Hinblick auf die Einhaltung von Menschenrechts- und Umweltstandards problematisch. Wir müssen dringend aufpassen, dass wir uns nicht von der einen in die nächste verhängnisvolle Abhängigkeit begeben. Zudem können kleinere Länder wie Katar nicht auf Dauer unseren großen Energiebedarf decken.

Zukünftig muss es daher unser Ziel sein, mit einem beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien und einer Diversifizierung der Energielieferanten unsere Versorgung langfristig sicherzustellen und uns im Rahmen der EU auch unabhängiger aufzustellen.

Darüber hinaus sollten wir uns bei der Vertiefung unserer Handelsbündnisse stärker an unseren Wertepartnern orientieren. Wir sollten daher endlich das bereits 2017 teilweise in Kraft getretene Freihandelsabkommen mit Kanada, CETA, ratifizieren und auch mit den USA, unserem engsten Verbündeten außerhalb der EU, ein neues Kapitel im Freihandel aufschlagen.

Mit freundlichen Grüßen

Bijan Djir-Sarai

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