Frau Bras, Sie kündigten 87 Mio. Einsparung durch die SGBII-Reform an. Wie wie würden Sie den Beitragszahlern dann erklären, dass bei Erfolg der GKV-Klage 9–10 Mrd. Mehrkosten auf den Bund zukommen?
Am 11. September 2025 beschloss der Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes, den Bund zu verklagen, da die staatlichen Zahlungen von rund 133 Euro pro Bürgergeld-Empfänger die tatsächlichen Kosten von etwa 300 Euro nicht decken. Dieses jährliche Defizit von etwa 9 Mrd. Euro wird aktuell von 75 Millionen Versicherten und ihren Arbeitgebern über höhere Beiträge getragen. Gleichzeitig leiden Bürgergeld-Empfänger überdurchschnittlich unter chronischen Erkrankungen, Mangelernährung und psychischen Belastungen, Folgen eines Kranken- und Sozialsystems, das durch niedrige Regelsätze, hohe Sanktionen und fehlende Gesundheitsförderung das Leid verschärft. Die angekündigten Einsparungen von nur 87 Mio. Euro im Rahmen der Bürgergeld-Reform stehen in einem krassen Missverhältnis zur Realität und verdecken die wahren Kosten, die die Solidargemeinschaft seit Jahren schultern muss.

