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Artur Auernhammer
CSU
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Frage von Georg F. •

Frage an Artur Auernhammer von Georg F. bezüglich Landwirtschaft und Ernährung

Guten Tag Herr Auernhammer,

Mehrere tausend Patienten verlieren in Deutschland jedes Jahr aufgrund unwirksamer Antibiotika ihr Leben" (https://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/multiresistente-keime-verursachen-in-europa-33-0000-todesfaellen-pro-jahr-a-1236984.html ).

Das ist eine humanitäre Katastrophe.
Jeder würde sich doch wünschen, dass ihm oder seinen Angehörigen geholfen wird, wenn er Hilfe benötigt. Dann können wir auch erwarten, dass sich jeder damit auseinandersetzt, ob er selber helfen will oder nicht, oder!?
Massentierhaltung forciert die Verbreitung von multiresistenten Keimen (MRSA) (https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2017-11/antibiotika-resistenzen-bakterien-massentierhaltung-medizin-keime) .

Menschen mit einem supprimiertem Immunsystem wie Organ/Gewebeempfänger sind den Keimen ausgeliefert, wie der Fall Wilhelm Beckmann geradezu idealtypisch aufzeigt.

Eine Lungentransplantation gab Hoffnung für den Bruder des Moderators. Sein Körper stieß das Organ ab und er musste in die Klinik zurück. ( https://www.bunte.de/stars/star-life/schicksalsgeschichten-der-stars/reinhold-beckmann-da-bricht-alles-sich-zusammen.html )
„Damit begann das Warten von vorn. Bis er die zweite Lunge erhielt, dauerte es wieder fast drei Monate“, erzählte Reinhold Beckmann. Weiter: Wilhelm fing sich sogenannte multiresistente Keime ein. „Mein Bruder besaß einfach keine Kraft mehr, den Keim zu besiegen. Die Ärzte sahen keine Chance, weil kein Antibiotikum anschlug." so Beckmann zur Bildzeitung ( https://www.bild.de/unterhaltung/leute/spricht-ueber-den-tod-seines-bruders-wilhelm-10727398.bild.html ).
Wilhelm verstarb.

Fragen:
Wie hoch ist die Anzahl von Transplantierten in Deutschland, die im Schnitt an Keimen versterben?

Sehen Sie sich als Politiker in der Schuld und Verpflichtung?

Setzen Sie sich im Namen gelebter Nächstenliebe dafür ein, Kranke vor einer Transplantationsoperation detailiert und schriftlich über die Risiken für ihr Leben zu informieren?

Vielen Dank.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrter Herr Fischer,

mir liegt keine Zahl, wie hoch die Anzahl der Transplantierten ist, die im Schnitt am Keimen versterben. Schätzungen gehen davon aus, dass jährlich 10 000 bis 20 000 Menschen an Krankenhauskeimen versterben.
Aus diesem Grund verfolgt die Politik auch schon sehr lange das Ziel, den Einsatz von Antibiotika zu minimieren. So sind unter anderem seit 2006 antibiotische Leistungsförderer im Tierfutter verboten. Im Jahr 2015 wurde die Deutsche Antibiotika-Resistenzstrategie DART 2020 beschlossen, mit der die 2008 begonnen Anstrengungen zur Bekämpfung von Antibiotika-Resistenzen fortgesetzt und verstärkt werden. Gerade im Bereich der Tiermedizin ist die Antibiotikaverwendung auf ein medizinisch notwendiges Mindestmaß reduziert worden. Es ist vielmehr von Bedeutung, den sogenannten „One-Health-Ansatz“ bei der Lösung des Problems zu betrachten, also die gemeinsame Aktion von Humanmedizin, Tiermedizin, Landwirtschaft, Lebensmittelindustrie, öffentliches Gesundheitswesen und internationalem Handel.
Grundsätzlich ist nach dem Patientenrechtegesetz bei jeder Behandlung eine umfassende Information des Patienten verpflichtend.

Mit freundlichen Grüßen
Artur Auernhammer

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