Sie schreiben, der Staat müsse Schulden zurückzahlen: Meinen Sie echte Entschuldung oder die übliche Refinanzierung fälliger Anleihen? Welche Zins-/Steuerquote halten Sie ab 2030 für kritisch?
Vielen Dank für Ihre Antwort zu meiner Frage vom 17.11. – ich möchte aber dagegen halten:
In der Praxis wird nicht der gesamte Schuldenstand „getilgt“, sondern fällige Bundesanleihen werden regelmäßig durch neue Emissionen refinanziert (Kreditaufnahmebericht des Bundes/BMF:).
Die zentrale Belastungsgröße ist damit die Zinslast. Laut BMF-Monatsbericht (Jan. 2025) lag die Zins-Steuer-Quote 2024 bei 9,1%; 1982–2013 war sie durchgehend zweistellig. Welche belastbaren Projektionen zeigen, dass das Rentenpaket die Zinslast ab 2030 so stark erhöht, dass Investitionen real verdrängt werden – und nicht primär durch politische Regeln (z.B. Schuldenbremse)? Zudem ist das Rentenniveau in DE bereits niedrig bei 48%, die OECD bescheinigt Deutschland eine unterdurchschnittliche Netto-Ersatzrate. Warum ist dann die Stabilisierung des Rentenniveaus „nicht tragfähig“, statt z.B. Beitragssätze moderat anzupassen (Zeitreihen DRV: 1998 20,3%; heute 18,6%)?

