Andreas Otto, MdA
Andreas Otto
Bündnis 90/Die Grünen
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Frage von Jörn W. •

Frage an Andreas Otto von Jörn W. bezüglich Umwelt

Lieber Herr Otto,

Warum verwenden die Berliner Grünen im derzeitigen Wahlkampf zum größten Teil Wahlplakate aus Kunststoff? Die Grünen haben zwar während der Schröder-Fischer-Regierung ihre Tradition als Friedenspartei komplett aufgegeben, dennoch hängt ihnen doch noch immer der Nimbus der "Öko-Partei" an. Wie soll dieser Ruf aufrecht erhalten werden, wenn Ihre Partei nun massiv den Wahlkreis mit Plakaten aus Kunststoff pflastert, die im Gegensatz zu den traditionellen Pappen nicht im nächsten Wahlkampf wiederverwendet werden können, stattdessen aber mit hohem Energieaufwand geschreddert, eingeschmolzen und neu gepresst werden müssen, oder schlicht in der Mülltonne landen. Andere Parteien verwenden dagegen weiterhin umweltfreundliche Pappen, auf denen die jeweiligen Plakate mit wasserlöslichem Leim aufgeklebt werden. Meines Wissens nach waren die Grünen auch vor der Europawahl die erste Partei, die mit diesen Plakaten auftrat. Wie erklären Sie dies Ihren Wählern, die sicherlich die Grünen auch wegen ihres ökologischen Anspruchs wählen?

Andreas Otto, MdA
Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrter Herr Wegner,
die Plaste-Plakate haben bei uns im Bezirk einen Anteil von 10-15% aller bündnisgrünen Wahlplakate, vom "größten Teil" kann also keine Rede sein. Insgesamt haben wir ca. 1800 Plakate aufgehängt. Die Plakate der Kandidaten für die Wahlkreise und für unseren Bürgermeister-Kandidaten, Herrn Jens-Holger Kirchner, haben wir traditionell auf Pappen aufgezogen. Die Themenplakate ebenso. Für die Pappen spricht das Moment der Wiederverwendung. Das sehen Sie richtig. Wir haben manche schon drei/viermal überklebt. Außerdem haben wir aus dem benachbarten Landesverband Brandenburg, wo gerade keine Wahl ansteht, Pappen geliehen. Allerdings ist auch die Hartfaser-Pappe nicht unbedingt giftfrei und muss irgendwann verwertet werden.
Die von Ihnen angesprochenen Plaste-Plakate mit dem Konterfei unserer Spitzenkandidatin Franziska Eichstädt-Bohlig bestehen aus Polypropylen, einem vielgenutzten Kunststoff. Hersteller ist in unserem Fall die Firma: http://inovisco.de/ . Die Firma sichert einen Recycling-Kreislauf zu. Aus Plakat wird wieder Plakat. Die Firma hat den blauen Umweltengel dafür erhalten. Insofern können Sie sehen, daß wir hier nicht leichtfertig, sondern mit Bedacht handeln. Ökologische Kriterien zählen auch bei Kunststoff!
Freundliche Grüße
Andreas Otto

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