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Andreas Lichert
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Frage von Karel M. •

Frage an Andreas Lichert von Karel M. bezüglich Umwelt

Lieber Herr Lichert,
Wie stehen Sie zu "Diesel-Verbot"?

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Zunächst muss man festhalten, dass sich nach heutigem Kenntnisstand tatsächlich einige deutsche Kfz-Hersteller schuldhafte Rechtsverstöße begangen haben und die gilt es, aufzuklären und die Schuldigen zur Rechenschaft zu ziehen. Aber insbesondere das Beispiel USA zeigt, dass die Proportionen völlig verloren gegangen sind. VW muss für den Diesel-Skandal zig Milliarden bezahlen, während GM mit hundert Millionen davonkommt, obwohl es über einhundert Unfalltote aufgrund von fehlerhaften Lenkradschlössern gab!?

Völlig losgelöst davon ist die aktuelle Diesel-Hysterie zu bewerten, die nur durch den Wahlkampf zu verstehen ist. Es ist heutzutage modern und progressiv sich gegen Konzerne und Industrie und für Umweltschutz zu positionieren. Daher wollen das natürlich praktisch alle Politiker der Blockparteien tun und nur wenige machen sich die Mühe, die Fakten zu betrachten.
Der AfD - nicht zuletzt Frau Weidel bei Anne Will - ist es zu verdanken, dass endlich in der Öffentlichkeit thematisiert wird, dass die Grenzwerte für Stickoxide (NOx) am Arbeitsplatz mehr als 20-mal so hoch sind, wie bei den Fahrzeugen. Jede Behauptung, dass von modernen Diesel-Fahrzeugen eine akute Gesundheitsgefährdung ausgeht, ist also absurd. Der Schadstoff- und Feinstaubausstoß alleine ist also kein objektiver Grund für ein Fahrverbot, zumal hier noch Optimierungspotenzial besteht.

Dass nun die E-Mobilität als seligmachendes Konzept gepriesen wird, hält ebenfalls einem Blick auf die Fakten nicht stand, denn:
- E-Autos bringen signifikante Verbesserungen nur, wenn sie ausschließlich mit "Öko-Strom" betrieben werden. Für einen objektiven Vergleich muss aber den deutschen Strommix, also inklusive der Anteile aus fossilen (v.a. Gas- und Kohlekraftwerken) und Kernkraftwerken, heranziehen. Tut man das, sinken die Vorteile dramatisch und moderne Diesel bewegen sich bzgl. der CO2-Bilanz auf gleichem Niveau wie E-Autos.
- Würde sich die E-Mobilität auf Basis heutiger Batterie- bzw. Akkutechnologie in der Breite durchsetzen, käme es zu gewaltigen ökologischen Kollateralschäden. Die "Batterie-Chemie" und der Abbau von seltenen Erden findet nicht bei uns statt, sondern in Ländern ohne vergleichbare Arbeits- und Umweltschutzstandards mit entsprechenden Auswirkungen auf Mensch und Umwelt. Das Problem existiert bereits heute, weil wir in allen möglichen Geräten Akkus benutzen. Aber Millionen von E-Autos würden das Problem dramatisch verschlimmern.
- Gerade Politiker und ihre Berater sind die allerletzten, die in der Lage sind, über Jahrzehnte hinweg zu planen. Dieser Größenwahn ist regelmäßig zu besichtigen, siehe beispielsweise den Lehrermangel und fehlende Schulkapazität, obwohl Schülerzahlen sehr gut zu prognostizieren sind. Die zusätzlichen Schüler aus Flüchtlingsfamilien sind nur eine Ausrede für dieses Planungsversagen.
- Die "planwirtschaftliche Verordnung von Technik von oben" ist daher grundsätzlich abzulehnen. Die Politik sollte sich begnügen, einen ordnungspolitischen Rahmen zu setzen, also realistische Grenzwerte und Effizienzziele vorzugeben, und die Realisierung den Anbietern überlassen.

Andernfalls gehen die Weichenstellungen für die Verkehrspolitik ähnlich katastrophal aus wie die Energiewende...

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