Was tun Sie, bzw die restliche Bundesregierung gegen die rückwärtsgewandte, der Gasindusie noch immer sehr verbundene Politik von Frau Wirtschafts-Ministerin? Fortschritt statt Rückbau? Klimaschutz?

Sehr geehrte Frau M.,
herzlichen Dank für Ihre Frage, auch wenn ich Ihre Ansicht einer „rückwärtsgewandten“ Politik ausdrücklich nicht teile. Auch in den kommenden Jahren werden die erneuerbaren Energien konsequent ausgebaut. Um die Energiewende zum Erfolg zu machen, müssen wir aber gleichzeitig die Weichen dafür stellen, dass erneuerbare Energien mehr Verantwortung im Stromsystem übernehmen und daher beispielsweise stärker auf netzdienliche Einspeisung setzen. Inzwischen gibt es eine Vielzahl innovativer Lösungen - vom optimierten Eigenverbrauch bis hin zu den immer günstiger werdenden Batteriespeichern. Zudem brauchen volatile erneuerbare Energien verlässliche Partner. Dazu müssen die Potenziale der Bioenergie stärker genutzt werden. Zusätzlich werden aber auch neue Gaskraftwerke benötigt. Diese ersetzen nicht Erneuerbare, sondern springen vorläufig ein, wo Kernenergie entfallen ist und Kohlekraft abgestellt wird. Wegen des Emissionshandels ist aber schon jetzt klar: Sie werden nicht dauerhaft fossil betrieben werden, sondern werden klimaneutral umgestellt. Klimaneutralität 2045 bleibt unser im Koalitionsvertrag vereinbartes Ziel als unser Beitrag zum Pariser Klimaschutzabkommen.
Mit herzlichen Grüßen
Andreas Jung