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Andrea Nahles
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Frage von Udo R. •

Frage an Andrea Nahles von Udo R. bezüglich Gesellschaftspolitik, soziale Gruppen

Sehr geehrte Frau Nahles,

ich würde gerne wissen, für wie glaubwürdig Sie sich selbst halten, nach Ihrem Kniefall vor Franz Müntefering? Wie glaubwürdig erscheint Ihnen eine SPD, die sich nicht ohne Wenn und Aber von der Agenda 2010 distanziert und verabschiedet? Ist Herr Steinmeier noch tragbar, einer der Väter der Agenda 2010? Und Herr Gabriel, ist der nicht etwas zu richtungslos? Wie wollen Sie die Wähler in Zukunft davon abhalten, ihre Stimme dem neuen Original, Der Linken, zu geben? Was geschieht mit dem Seeheimer-Kreis? Waren Clement, Metzger und Sarrazin denn immer noch nicht genug? Wieviel Ypsilantis wird es noch geben? Wie lange will die SPD Oskar Lafontaine noch mit Dreck bewerfen, einen Sozialdemokraten im besten Sinne? Wird der Totengräber der SPD, Schröder, auch weiterhin eine Rolle in der und für die SPD spielen? Werden Sie die Unsitte, Lohnersatzleistungen als Sozialleistungen zu tarnen, beenden?

Frau Nahles, sind Sie sicher, daß Sie wissen, was die Wähler von Ihnen und Ihrer Partei erwarten? Sind Sie sicher, daß Sie das auch wirklich wollen und können?

Quo vadis, Frau Nahles?

Ich hoffe, Sie verstehen diese Fragen richtig und beantworten sie überhaupt und auch in einer glaubhaften Weise. Denn davon, daß die Glaubwürdigkeit der SPD und ihrer Protagonisten wiederhergestellt wird, hängt die Zukunft ihrer Partei ab. Ansonsten bleibt nur Die Linke.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Reidegeld

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Antwort von
SPD

Sehr geehrter Herr Reidegeld,

die Glaubwürdigkeit der SPD würde sich auch nicht erhöhen, wenn wir uns von allem distanzieren, was wir in der Vergangenheit gemacht haben. Davon abgesehen, war auch nicht alles falsch in den 11 Regierungsjahren, aber eben auch nicht alles richtig. Ich habe ja schon in der Antwort auf Herrn Lewerenz geschrieben, dass Siegmar Gabriel und ich zu allen Bezirks- und Landesverbänden fahren und mit Ihnen gemeinsam diskutieren. Auf dieser Grundlage wollen wir unseren Kurs abstecken. Es tut mir leid, dass ich an dieser Stelle noch nicht konkreter werden kann, aber ich möchte den Diskusissionen nicht vorweg greifen. In Ihren Fragen werfen Sie ja indirekt Probleme auf, aber Manches sehr ich doch anders. Für mich ist nicht die Linkspartei das Original, aber sie ist natürlich auch nicht ohne die SPD zu denken. Auch kann man nicht einzelne SPD Mitglieder für unsere heutige Situation allein verantwortlich machen. Wir alle sind SPD und wir alle haben, dieses Wahlergebnis zu tragen.

Sie sind jetzt sicher nicht ganz zufrieden, aber ich möchte jetzt vor allem in meiner Partei und mit unseren Mitgliedern diskutieren und nicht schon alles öffentlich ausbreiten. Ich hoffe auf Ihr Verständnis.

Beste Grüße

Andrea Nahles