Alexander S. Neu
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Frage von Hans-Joachim H. •

Frage an Alexander S. Neu von Hans-Joachim H. bezüglich Gesundheit

Sehr geehrter Herr Neu!
Bei der Abstimmung zur Organspende haben Sie sich ohne Fraktionzwang frei für die Widerspruchslösung entschieden. Sie wollten sicherlich den auf ein passendes Organ wartenden Patienten etwas Gutes antun.
Könnten Sie sich auch vorstellen,an das Sie sich in Zukunft mit Ihren Entscheidungen und Ihren politischen Einflußmöglichkeiten in der Gesellschaft dafür einsetzen, daß zukünftig weniger Menschen auf diese Warteliste kommen. Sehen Sie da Möglichkeiten zu helfen?
MfG
Hans-Joachim Hagen

Alexander S. Neu
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrter Herr Hagen,

Seit Jahren herrscht ein erheblicher Mangel an Spenderorganen. Dies führt dazu, dass allein in Deutschland täglich drei Menschen, die auf der Warteliste für eine Organtransplantation stehen, sterben. Um dies zu ändern, habe ich mich für sie Widerspruchslösung eingesetzt und auch im Bundestag für diese gestimmt. Leider fand dieser Gesetzesentwurf keine Mehrheit, was ich sehr bedauere. Denn diese Lösung hätte niemanden dazu gezwungen, seine Organe zu spenden, die Menschen aber in die Pflicht genommen, sich mit dem Thema auseinander zu setzten und sich aktiv für oder gegen eine Organspende zu entscheiden. Angesichts der vielen Menschen, die um ihr Leben kämpfen während sie auf der Warteliste stehen, halte ich das für jeden für zumutbar.

Sie fragen, was man tun könnte, damit nicht so viele Menschen auf der Warteliste landen. Nun, dafür braucht es mehr gespendete Organe und hier wäre die Widerspruchslösung sinnvoll gewesen, denn Erfahrungen aus Ländern, in denen diese praktiziert wird, zeigen, dass sich die Zahl der Spender nach Einführung um 20-30% erhöhte. Ich hoffe, dass die nun angestrebte vermehrte Aufklärung auch einen positiven Effekt auf die Spendenbereitschaft haben wird.

Ein anderer Faktor ist die Prävention. Wir müssen die Früherkennung stärken, damit Krankheiten in einem frühen Stadium vielleicht mit geringem Aufwand behandelt werden können, anstatt in einem späteren Stadium eine Transplantation erforderlich machen. Wir brauchen geschultes medizinisches Personal, welches sich ohne Kosten- und Zeitdruck um Patientinnen und Patienten kümmern kann. Heißt wir brauchen eine Entprivatisierung des Gesundheitssystems.

Und wir müssen etwas gegen die Ursachen des Klimawandels unternehmen, denn schlechte Luftqualität, Mikroplastik, Erderwärmung etc. sind Belastungen für den menschlichen Körper und machen krank.

Mit freundlichen Grüßen
Alexander S. Neu