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Alexander Krauß
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Frage von Josef E. •

Frage an Alexander Krauß von Josef E. bezüglich Kultur

Sie haben auf die Kandidatencheckfrage zur Cannabislegalisierung geantwortet, dass Sie nicht für diese sind, da Sie die Menschen nicht sehenden Auges ins Verderben rennen lassen wollen. Woran machen Sie fest, dass Cannabis das Verderben für die Menschen wäre? Und was ist der Konsum von Alkhohol und Tabak ihrer Meinung nach, wenn nicht ein Weg ins Verderben? Ist er das nicht viel mehr, als der Cannabiskonsum? Diese Begründung finde ich billig und heuchlerisch, sie sollten ihre Haltung doch wenigstens vernünftig begründen können, wenn sie demnächst im Bundestag sitzen wollen.

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Antwort von
CDU

Sehr geehrter Herr E.,

völlig richtig ist, dass Sie auch die zwar legalen, dennoch aber keineswegs ungefährlichen Drogen Alkohol und Tabak ansprechen. Laut dem Jahrbuch der Deutschen Hauptstellen für Suchtfragen sterben allein durch die Folgen von Alkohol jährlich 74.000 Menschen in Deutschland. Beim Konsum von Tabak sind es mit über 100.000 Todesfällen sogar noch mehr.

An illegalen Drogen sterben jährlich weit weniger Menschen. Aber sollen wir diese deswegen legalisieren? Wollen wir wirklich verantworten, dass diese Zahl deutlich ansteigen könnte?

Cannabis ist in der Tat die wohl harmloseste illegale Droge. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass diese ebenso ein hohes Suchtpotential aufweisen kann. Obendrein wird Cannabis häufig zusammen mit Tabak konsumiert, welcher die eben angesprochenen jährlichen Todesfälle nach sich zieht. Seit Jahren versucht der Gesetzgeber dieser Entwicklung mit zahlreichen gesundheitlichen Aufklärungsprogrammen entgegenzutreten. Mit Erfolg! Während es noch vor rund 30 Jahren unüblich war, wenn man nicht rauchte, ist heute eher das Gegenteil der Fall. Die Menschen sind über potentielle Gefahren deutlich besser informiert und entscheiden sich häufig ganz bewusst gegen das Rauchen.

Ich begrüße die Debatte über die Legalisierung von Cannabis und akzeptiere gleichsam selbstverständlich auch Ihre Meinung, Herr E., wenngleich ich eine andere vertrete. Denn in meinen Augen ist es ein schwerer Fehler, die eben angesprochenen Erfolge hinsichtlich der Prävention des Tabakkonsums dadurch zu gefährden, dass man eine andere dem Tabak nicht unähnliche Droge im Gegenzug legalisiert und damit den Grundstein für deren breite gesellschaftliche Akzeptanz legt.

Selbstverständlich will ich den einzelnen Menschen nicht bevormunden. Jeder muss seinen eigenen Konsum selbst verantworten. Legale Drogen bleiben somit auch zukünftig legal. Dennoch trete ich jederzeit dafür ein, dass sowohl legale als auch illegale Drogen eine geringere Gefahr für die Gesellschaft darstellen, als es jetzt der Fall ist. Umfassende Aufklärung und ein gewissenhafter Umgang mit sämtlichen potentiell gefährdenden Substanzen sind deshalb meine Ziele.

Für weitere Fragen stehe ich jederzeit zur Verfügung und grüße Sie

mit einem herzlichen Glückauf

Alexander Krauß MdB