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Albert Deß
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Frage von Vera W. •

Frage an Albert Deß von Vera W. bezüglich Umwelt

Sehr geehrter Herr Deß,

täglich werden Tonnen von Lebensmitteln, die für den Verkauf nicht mehr geeignet sind von Supermärkten weggeworfen. Gleichzeitig haben Vereine wie z.B. "Die Tafeln" einen so starken Zulauf an Bedürftigen Menschen, dass Wartelisten führen müssen, weil es nicht genug Lebensmittelspenden für alle Bedürftigen gibt (Quelle: http://www.tafel.de/10-fragen-an-die-tafeln.html#c63 ).
Deshalb haben sich mehr als 811.000 Menschen haben sich in einer Petition auf Change.org für ein EU-weites Wegwerfverbot von Lebensmitteln in Supermärkten eingesetzt. Dieses Anliegen wird außerdem von 87% und damit einer Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland unterstützt. Mich interessiert nun, wie Sie zu diesem Vorhaben stehen und Ihre Meinung begründen?

Mit freundlichen Grüßen,
V. W.

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Antwort von
CSU

Sehr geehrte Frau W.,

für mich und meine Kollegen der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament ist dieses Thema sehr wichtig. Es darf nicht sein, dass viele Nahrungsmittel in der Mülltonne landen, obwohl sie noch gut für den Verzehr geeignet wären.

Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat zusammen mit seinem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine Studie in Auftrag gegeben. Diese Studie ergab, dass allein in Deutschland jährlich ca. 11 Millionen Tonnen eigentlich noch verwendbarer Lebensmittel entsorgt werden. Pro Jahr wirft jeder von uns ca. 81,6 Kilogramm weg.

Der Handlungsbedarf ist hier offensichtlich, aber dennoch spreche ich mich gegen ein EU-weites Wegwerfverbot von Lebensmitteln in Supermärkten aus. Die Europäische Union muss sich, meiner Meinung nach, sorgfältig überlegen, im welchen Bereichen sie gesetzgeberisch tätig werden soll. Ich glaube, dass die EU sich in diesem Bereich zurückhalten sollte. Dies schließt aber nicht aus, dass auch von der EU wichtige Impulse für das Thema ausgehen. Der Ausschuss für Umwelt, Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beschäftigt sich derzeit mit einem Initiativbericht in dem wir der besten Option im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung in ganz Europa untersuchen. Wir werden dabei an allen Stellen der Nahrungsmittelkette ansetzen, das heißt auch beim Endverbraucher aber natürlich auch beim Hersteller und beim Lebensmitteleinzelhandel.

Ein weiterer Grund für meine Position ist die Stellungnahme der Tafeln in Deutschland, die sich gegen eine europaweite gesetzliche Regelung ausgesprochen haben. So teilte die Tafel in einer Pressemitteilung vom 18.02.2016 mit, dass sie bereits seit Jahren eng mit den Supermärkten zusammenarbeitet, um überflüssige und qualitativ einwandfreie Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben. Ich vertraue in dieser Frage auf die Beurteilung derer, die sich tagtäglich mit diesem Thema befassen.

Ich bin froh, dass wir in Deutschland so viele engagierte Mitbürgerinnen und Mitbürger haben, die diese wichtige Arbeit leisten.

Mit freundlichen Grüßen,

Albert Deß