(...) Was meine persönliche Meinung angeht, tendiere ich langfristig zu einer doppelten Widerspruchslösung. Diese sieht vor, dass sowohl der Verstorbene zu Lebzeiten als auch dessen Angehörige der Organentnahme widersprechen können. (...)
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(...) Gerne möchte ich kurz auf das Thema der zentralen Registrierung eingehen. Bei der Frage nach einer zentralen Registrierung der Entscheidung der Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf die Organspende müssen aus meiner Sicht folgende Aspekte gewährleistet sein: • eine gute, respektvolle und fachgerechte Beratung: Hier sind Hausärztinnen und Hausärzte sicherlich kompetente Ansprechpartnerinnen und-partner. (...)
(...) Derzeit beraten wir fraktionsintern, wie dieser Widerspruch im Rahmen der von uns favorisierten verpflichtenden Entscheidungslösung aufgelöst werden kann. Die Einrichtung und Verwaltung des Organspenderegisters vollständig der ärztlichen Selbstverwaltung zu überlassen, halte ich persönlich nicht nur aus datenschutzrechtlichen Erwägungen für problematisch. (...)
(...) Wir wollen außerdem den Bereich Organspende innerhalb der medizinischen Aus- und Weiterbildung stärken, um die Sensibilität des ärztlichen Nachwuchses für dieses Thema zu verbessern und ggf. Vorurteile abzubauen. (...)
(...) Hier wollen wir ausdrücklich die Möglichkeit schaffen, die Entscheidung eigenständig und zu einem selbst gewählten Zeitpunkt eintragen zu können - das kann auch unabhängig vom Besuch der Ausweisstelle stattfinden. Entscheidend bleibt für mich bei allen Maßnahmen für mehr Organtransplantationen die Freiwilligkeit. Die Beratung bei den Hausärzten soll somit eben auch ergebnisoffen erfolgen - d.h. (...)
(...) Wer jung und gesund ist und außer einer Erkältung nicht sonderlich krank ist, wird keinen Arzt aufsuchen und könnte sich also auch nicht registrieren. Was wir aber durchsetzen wollen ist, dass die Hausärzte als zusätzliche Stelle zur Beratung über Organspende dienen, denn zwischen Hausarzt und Patient herrscht in der Regel ein besonderes Vertrauensverhältnis. Diese Beratung ist natürlich freiwillig, die Patienten müssen diese nicht annehmen. (...)