(...) Dieser kulturellen Bedeutung wird aus meiner Sicht eine Diskussion nicht gerecht, die die Kirche nur auf den Ort des "Tages von Potsdam" reduziert. Das Konzept der Evangelischen Kirche eine Rekonstruktion als Versöhnungszentrum zu nutzen, ist die richtige Idee, die die wechselvolle Geschichte des Bauwerkes brechen und in einen neuen Kontext stellen kann. Eine Rekonstruktion der Garnisonkirche in Anlehnung an das auf Geheiß der SED zerstörte Bauwerk ist jedoch aus meiner Sicht kein Projekt von nationaler Bedeutung. (...)
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(...) Obwohl ich durchaus verstehen kann, dass es Bestrebungen gibt, die Stadt Potsdam (insbesondere durch historische architektonische Elemente) für den Tourismus und die Bewohner der Stadt noch attraktiver zu gestalten und auch die großen Bemühungen von Menschen gemeinsam ein Ziel zu erreichen, von dessen Mehrwert für die Gesellschaft sie überzeugt sind, respektiere - sehe ich in dem Wiederaufbau der Garnisonkirche nicht wirklich ein Projekt von nationaler Bedeutung. (...)
(...) 2.) Nein, ich bin strikt dagegen, den Wiederaufbau der Kirche aus Steuermitteln zu finanzieren. Im Übrigen finde ich es bemerkenswert, dass Spenden an die Wiederaufbaustiftung steuerlich absetzbar sind. (...)
(...) ich habe mich immer dafür ausgesprochen, dass für den Wiederaufbau der Garnisonskirche keine öffentlichen Gelder verwendet werden, sondern die Finanzierung über private Spenden an die kirchliche Stiftung Garnisonskirche Potsdam erfolgten sollte. Dieser Meinung bin ich nach wie vor. (...)
Sehr geehrter Herr Szilleweit,
aus persönlicher Anschauung bin ich fest davon überzeugt, dass eine zerstörte Kirche das beste Mahnmal gegen den Krieg ist. Damit ist Frage 1) und 2) beantwortet.
(...) Die Potsdamer Garnisonkirche hat jedoch eine weit wichtigere Tradition als nur diesen einen höchst unrühmlichen und für das Schicksal Deutschland verheerenden geschichtlichen Moment, den Sie benannt haben. (...)