
(...) Die Alternative zu einer weiteren Chance für Griechenland wäre nämlich ein umgehender Staatsbankrott Griechenlands und ein ungeordnetes Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone. Diese Alternative birgt aus meiner Sicht die deutlich größeren Gefahren. (...)

(...) Ein ggf. auch zeitlich befristeter Grexit könnte eine Lösung sein, denn nur außerhalb der Euro-Zone wäre ein Schuldenschnitt möglich und die Wettbewerbsfähigkeit könnte durch eine Abwertung der Währung gestärkt werden. Sicherlich wären dann aber auch soziale Verwerfungen wahrscheinlich. (...)

(...) In jedem Fall aber wäre ein Grexit aber nur mit Zustimmung aller Euro-Länder möglich – auch das gehört zum Prinzip der europäischen Gemeinschaft. Vier von 19 Ländern waren aber dagegen: Frankreich, Italien, Zypern und auch Griechenland. (...)

(...) Ein geordnetes und übergangsweises Ausscheiden aus der Euro-Zone wäre für Griechenland aus meiner Sicht der langfristig bessere Weg und ich begrüße sehr, dass Bundesminister Schäuble diese Option in die Verhandlungen mit eingebracht hat. Es ist aber rechtlich notwendig, dass eine solche Entscheidung einstimmig unter den Euro-Mitgliedsländern getroffen wird. (...)

(...) Sehr geehrter Herr Naumann, ich werde dem dritten Hilfspaket nicht zustimmen, denn ein ´Ja´ würde bedeuten, dass das antidemokratische, antisoziale und antieuropäische Vorgehen der deutschen Regierung akzeptiert wird. Die Erpressung, die insbesondere seitens der deutschen Regierung stattgefunden hat, lehne ich ab. (...)

(...) Auch während die Verhandlungen für das dritte Hilfspaket noch laufen, muss Griechenland weitere Reformen durchführen. Dabei geht es nicht in erster Linie um "Sparpolitik", sondern um die dringend erforderliche Modernisierung des Staatswesens. (...)