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Zoe Mayer
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
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Frage von Vanessa H. •

Liebe Frau Dr. Mayer, können wir auf Ihre Unterstützung hoffen, klima- und raumlufttechnische Maßnahmen in Kitas/Schulen umzusetzen? In Schweineställen gibts Innenraumluftstandards, für K/S nicht.

- In der Nutztierhaltung existieren gesetzliche Vorschriften zur Luftqualität in Ställen

- Notwendigkeit von Hitzeschutz, Frischluftzufuhr und -reinigung sowie Klimatisierung in Innenräumen von Kitas und Schulen

- Mehrheit der Beschäftigten in Schulen und Kitas sind Frauen (Frauenpolitik!)

- Diese, sowie die Kinder, sind durch schlechte Raumluft und hohe Temperaturen gesundheitlich belastet

- Schadstoffe in der Innenraumluft: Feinstaub, Mikroplastik, Pollen, VOCs, virale Erreger (aerogen), usw)

- Forderung nach gesetzlich festgelegten Mindeststandards für die Innenraumluftqualität in Schulen/Kitas

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Antwort von
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Guten Tag,

herzlichen Dank für Ihre Frage!

Wie Sie richtig feststellen, gibt es bislang keine gesetzlich verbindlichen Mindeststandards für die Innenraumluft in Bildungseinrichtungen – im Gegensatz etwa zu Schweineställen. Dort gelten klare Vorgaben, weil es sich um industrielle Produktionsstätten handelt, in denen große Tierzahlen auf engem Raum gehalten werden. Das macht sie zu einem relevanten Faktor für Umweltemissionen wie Ammoniak, Feinstaub oder Methan. Zudem unterliegt die Landwirtschaft häufig europäischen Mindeststandards, die national umgesetzt werden müssen.

Für Schulen und Kitas hingegen liegt die Verantwortung bei Ländern und Kommunen. Entsprechend uneinheitlich ist die Praxis, und viele Gebäude sind seit Jahren unterfinanziert. Investitionen in Infrastruktur sind kommunale Aufgabe, welche oft durch enge Haushaltslagen erschwert wird. Hier zeigt sich auch ein strukturelles Problem: Die Regulierungslogik in der Tierhaltung ist bundeseinheitlich, technisch und kontrollierbar. Die Bildungsinfrastruktur dagegen ist dezentral organisiert, komplex und schwer durch Bundesrecht steuerbar. Kinder und pädagogische Fachkräfte verbringen viele Stunden täglich zusammen in öffentlichen Räumen – und sind dort häufig unzureichend vor Hitze, schlechter Luft und Schadstoffen geschützt. Deshalb haben wir Grünen erst in diesem Jahr im Bundestag einen Antrag zum Thema Dürre eingebracht, in dem wir unter anderem konkrete Vorschläge zum besseren Hitzeschutz gemacht haben.

Mit freundlichen Grüße

Zoe Mayer und Team 

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