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Wiebke Esdar
SPD
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Frage von Alexander S. •

Sprechen Sie sich dafür aus, dass Umweltverbrechen strafrechtlich verfolgt werden? Werden Sie sich stark machen gegen Erdöl- und Gasbohrungen?

Wenn man die wahren Kosten der Automobil- (dreckige Verbrenner) und Ölindustrie berechnen möchte, zeigt sich die Unmöglichkeit dieses Vorhabens, es ist ein unglaublicher Umwelt-Skandal.
Durch Offshore Bohrungen
- entstehen Bohrschlamm und Bohrabfälle, die das Leben im Meer und am Meeresboden töten
- entstehende Leckagen von Schweröl- und Gasleitungen werden toleriert, man kann es nicht verhindern, man schweigt das Thema tot,
- entstehen große Katastrophen (Unfälle), diese verschmutzen ganze Ökosysteme nicht nur am Meeresboden und das unwiederbringbar,
- eingebrachte Chemie bei Ölunfällen wird noch mehr Leben in den Ozeanen zerstört,
- sind ganze Strände nicht mehr nutzbar und das auf der ganzen Welt,
- sterben Flora und Fauna in den klebrigen Massen,
- wird häufig noch Gas abgefackelt, hierbei gelangt Methan in die Atmosphäre, dieses Gas ist 25 Mal schlimmer als CO2.
Wo sollen wir, unsere Kinder und Enkel, zukünftig leben?

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Antwort von
SPD

Lieber Herr Schrade,

 

vielen Dank für Ihre Frage! Bei schweren Umweltvergehen werden Konzerne bereits heute strafrechtlich verfolgt. Von daher verstehe ich Ihre Frage eher so, dass Sie den Hunger nach Erdöl und Erdgas sowie die damit verbundenen Schäden für Klima und Umwelt per se als „Verbrechen“ sehen. Denn tatsächlich riskieren wir mit unserem Umgang mit der Erde die Lebensgrundlagen unserer und künftiger Generationen. Deshalb müssen wir handeln und zwar jetzt!

 

Mein Ansatz ist da zweispurig: Erstens brauchen wir strenge Vorgaben für Konzerne, die Erdöl und Erdgas fördern. Denn es kann nicht sein, dass sie immer größere Risiken auf Kosten von Mensch und Umwelt eingehen, um fette Gewinne einzustreichen. Zweitens und fast noch wichtiger ist aber, dass wir uns von unserer Abhängigkeit von Erdöl und Erdgas lösen. Das geht nur, indem unser Staat die erneuerbaren Energien massiv ausbaut. Denn sauberer und nachhaltiger Strom ist die Grundlage, um unsere Lebensgrundlagen zu schützen: egal ob es um Wohlstand und Arbeitsplätze, oder Klima und Umwelt geht.

 

Dafür wollen wir als SPD z.B. die EEG-Umlage abschaffen, um erneuerbaren Strom viel günstiger und attraktiver zu machen. Denn bis spätestens 2040 wollen wir, dass Deutschland nur noch nachhaltigen Strom verbraucht. Zudem wollen wir auch die Mobilitätswende beschleunigen, damit bis 2030 rund 15 Millionen Elektro-Autos auf unseren Straßen haben. Denn nur so werden schmutzige Benziner- und Diese-Autos unattraktiv. Und wir brauchen auch eine Kreislaufwirtschaft. Denn wir müssen besser darin werden, Rohstoffe aus Abfällen wieder zu verwerten, statt immer neue Ressourcen durch Umweltzerstörung zu gewinnen. Nähere Informationen zu den SPD-Zielen beim Klima- und Umweltschutz finden Sie übrigens hier: https://www.spd.de/zukunftsprogramm/klimaschutz/.

 

Lieber Herr Schrade, das Zeitalter von Erdöl und Erdgas steht endgültig vor dem Ende. Doch anstatt wie andere darauf zu warten, dass es „der Markt schon regelt“, ist meine Haltung eine andere: wir brauchen den starken und aktiven Staat, der Impulse und Leitplanken setzt für eine nachhaltige Art zu leben. Dafür stehen die SPD und ich. Insofern freue ich mich, wenn Sie uns bei diesem Ziel unterstützen!

 

 

Herzliche Grüße

 

Ihre Wiebke Esdar

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