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Frage von Felix S. •

Frage an Volker Behrendt von Felix S.

In Hamburg fand eine Demo der Besorgten Eltern statt. Sie wenden sich gegen eine Art der Sexualkunde, die die Kinder in eine Frühsexualisierung treibt. Bundesweit werden akut Bildungspläne erstellt, die viel sinnvolles enthalten, aber leider auch einige Aussagen, die mich mit Sorge erfüllen. Die Demo in Hamburg wurde massiv attackiert. Im Video heißt es, nur von der CDU käme Unterstützung. Wie steht die ÖDP zu der Demo und der Art, wie hier das Recht auf freie Meinungsäußerung attackiert wurde?

https://www.youtube.com/watch?v=_hCGgNUo3wQ
Hier ein Aufsatz: https://www.isp-dortmund.de/vortrag_Sielert_-_Sexuelle_Bildung.pdf ​Sexuelle Bildungsoffensive durch Bildungspläne​.​ Wie stehen Sie zu Aussagen auf Seite 6: ​

"Es wird das individuelle, selbsttätige Lernen betont, das durch eine grundsätzlich anregungsreiche Umgebung"

"Diese Gestaltung der Bildungsräume (einschließlich der realen Räumlichkeiten) durch Angebote soll immer die Überlegenheit des Möglichen über das Wirkliche deutlich machen,"

"muss also deutlich über das den Kindern Bekannte und von ihnen Gefragte hinausgehen, weil man sie sonst in ihren schicksalhaft gegebenen Lebensmilieus belassen würde."

"Wir müssen selbst etwas Schicksal spielen, um Neues zu ermöglichen. Die Angebote sollten auch durch methodische Vielfalt auf die Heterogenität der Kinder abgestimmt werden, damit Gleichwertigkeit der Unterschiede herrscht, die gleichzeitig als Quellen für das Gemeinsame genutzt werden."

​Welche Eltern wollen, das Krippe, Kita und Schule mit ihren Kindern "Schicksal spielen"? ​Unterstützt die ÖDP Bildungspläne, die auf solchen Aussagen fußen?

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Antwort von
ÖDP

Sehr geehrter Herr S.,

soweit mir bekannt ist, wendete sich die Demo u.a. gegen ein einzelnes Buch, das für Lehrerinnen und Lehrer gedacht war. Ich würde nicht dagegen demonstrieren. Für mich gibt es in Hamburg größere Missstände als einzelne Bücher, z.B. die Ausbeutung von Schwarzarbeitern im Hafen, am Bau und im Reinigungsgewerbe, die Situation der Flüchtlinge etc.. Ich gehe davon aus, dass sich jede Lehrerin und jeder Lehrer ihrer / seiner Verantwortung im Sexualkundeunterricht bewusst ist und entsprechend handelt. Pauschalierende Vorwürfe unterstütze ich daher nicht. Das Recht auf Meinungsäußerung ist ein hohes Gut. Wenn ich nicht der Meinung der Demonstranten bin, brauche ich nicht mitzulaufen oder kann auch dagegen demonstrieren. Ohne den Einzelfall genau zu kennen, kann ich nur pauschalierend sagen, dass ich tätliche Angriffe oder als Bedrohung empfundene Gegen-Aktionen entschieden ablehne. Der Lösungsansatz müssen immer das Gespräch und die Aufklärung sein, nie Gewalt welcher Form auch immer.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Behrendt