Sehr geehrter Herr von Zons, wie stehen Sie zur Abschaffen der Solarförderung auf privaten Dächern?
Die Wirtschaftsministerin Frau Reiche hat die Abschaffung der Förderung über die garantierte Einspeisevergütung in die Diskussion gebracht. Der Ausbau der erneuerbaren Energien muss aber noch weiter vorangetrieben werden, wenn wir Klimaziele erreichen wollen. Dazu leisten private Dächer einen wichtigen Beitrag, außerdem dienen sie der Reduzierung von Stromkosten und machen uns unabhängig von Energieimporten.

Sehr geehrte Frau S.,
vielen Dank für Ihre Frage, die erkennen lässt, dass Sie die Solarförderung befürworten. Mir ist es wichtig, auch die andere Seite darzustellen.
Ich stehe der Solarförderung über die Einspeisevergütung sehr kritisch gegenüber. Sie hat in den vergangenen Jahren die Strompreise deutlich verteuert, und zwar für alle, auch für Familien und Betriebe, die sich selbst keine Solaranlage leisten können. Das empfinde ich als ungerecht.
Außerdem trägt die Photovoltaik auf privaten Dächern kaum zur Lösung des eigentlichen Problems der sicheren Energieversorgung rund um die Uhr bei. Wenn die Sonne nicht scheint, brauchen wir trotzdem Strom. Dafür sind grundlastfähige Energieträger wie Kernkraft, Kohle oder Gas notwendig.
Auch beim Thema Unabhängigkeit von Energieimporten sehe ich Grenzen. Deutschland wird auf absehbare Zeit auf Importe angewiesen bleiben. Eine verlässliche Energiepolitik muss deshalb bezahlbar, sicher und technologieoffen sein. Einseitige und teure Subventionen sehe ich in diesem Zusammenhang sehr kritisch.
Darum halte ich es für richtig und notwendig, die Abschaffung der Solarförderung ernsthaft zu diskutieren.
Mit freundlichen Grüßen
Ulrich von Zons