Udo Wolf
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Frage von Christine K. •

Frage an Udo Wolf von Christine K. bezüglich Außenpolitik und internationale Beziehungen

Hallo Herr Wolf,

da Sie der Kandidat in meinem Wahlkreis sind und ich somit eine potentielle Wählerin bin, würde ich gern von Ihnen wissen, wie sie zum Geburtstagsschreiben der beiden Parteivorsitzenden an Fidel Castro stehen, besser gesagt zu dessen Inhalt.
Zum ersten Mal in den 13 Jahren, die ich wahlberechtigt bin, zweifle ich die Wählbarkeit der Linken an. Die ein oder andere krude Überzeugung konnte ich bisher noch einzelnen Plattformen zuordnen und sie wurde durch die gesamte Partei im großen und ganzen relativiert. Nun aber ein solches Schreiben, signiert durch die Vorsitzenden? Ist dies ein Brief, hinter der die gesamte Linke steht (stehen muss)? Und falls nicht, kann man an diesen Vorsitzenden festhalten?

Beste Grüße

Udo Wolf
Antwort von
DIE LINKE

Sehr geehrte Frau Köhler,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Auch mich ärgern manche Aussagen oder Handlungen, die aus den Reihen der LINKEN kommen. Einige finde ich grundfalsch. Die Auseinandersetzungen darum werden in der Regel sehr öffentlich geführt. DIE LINKE Berlin scheut sie nicht und bezieht Stellung. Das haben Sie sicher verfolgt.

Bei dem Glückwunsch an Fidel Castro denke ich, dass weniger mehr gewesen wäre. Wenn man unbedingt will, kann man Fidel Castro zum Geburtstag gratulieren und auch auf Erreichtes Bezug nehmen. Gregor Gysi hat das schon gesagt: Kuba hat unter anderem ein für ganz Lateinamerika vorbildliches Gesundheits- und ein Bildungssystem aufgebaut und die unendliche Armut überwunden. Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht recht, warum das nicht gereicht hat. Mit der politischen Rhetorik, die das Schreiben bestimmt, kann ich persönlich überhaupt gar nichts anfangen. Es ist übrigens auch in einem Glückwunschschreiben nicht verboten, auf Trennendes und Probleme hinzuweisen und Entwicklungen wie demokratische Reformen zu benennen, die man sich für das Land wünscht.

Dass ich nicht begeistert davon bin, wie solche Fragen - auch die Personaldebatte - den Wahlkampf in Berlin überlagern, können Sie sich denken. Ich streite mich gern über das, was wir in zehn Jahren Regierung hier geschafft oder nicht geschafft haben. Dafür stehe ich ein.

Mit freundlichen Grüßen

Udo Wolf