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Tom Koenigs
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Frage von Martina L. •

Frage an Tom Koenigs von Martina L. bezüglich Senioren

Sehr geehrter Herr Königs,
Kinder werden alt. Leider gibt es in unserem Land keinen Altenschutz für die, die nicht mehr einfordern können: pflegebedürftig und/oder dement sind im Heim oder daheim. Kein Dementenschutz z.B. für die, an deren Daten niemand mehr interessiert ist. Die Aufgabe von RTL (Wallraff deckt auf) kann nicht sein, zum Altenschützer zu werden. Die Linken und Ihre Partei begrüßen das Whistleblowersystem im Datenschutz. Begrüßen Sie dies auch im Pflegebereich, so dass vor allem Bestatter und Pfleger offen reden können?
Im Sommer wird es heiß, ich habe u.a. auch Herrn Gysi angeschrieben, ob man nicht eine Aktion analog zu .... "nicht ertrinken lassen" starten können: ..."nicht verdursten lassen!" Demente Menschen vergessen dies ja oft und es sind zu wenige Menschen im Heim....
Zahlen müssen Sie mir nicht nennen.
Kinderrechte, Kinderschutz und am Ende auch: Altenrechte und Altenschutz.

Freundlichen Gruß
Martina Lenzen

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Antwort von
Bündnis 90/Die Grünen

Sehr geehrte Frau Lenzen,

ich stimme Ihnen vollkommen zu, dass ein Altern in Würde ein Recht jedes Menschen ist, das nachdrücklich gefordert und eingefordert werden muss. Bedürfnisse von Kranken, Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, aber auch der Pflegekräfte müssen respektiert werden und als Ausgangspunkt für Reformen dienen. Es braucht ein differenziertes, auf verschiedene Lebenssituationen ausgerichtetes Wohn-, Pflege-, Betreuungs- und Hilfeangebot.

Eine starke und zukunftsweisende Pflegereform lässt von Seiten der Bundesregierung auf sich warten. Es ist richtig, dass laut des im Mai 2014 verabschiedeten Gesetzentwurf über die Pflegereform („1. Pflegestärkungsgesetz“) mehr Geld in die Pflege fließen soll. Das aber ist kein Merkmal guter Qualität. Insgesamt passiert wenig und das Wenige langsam und unsystematisch.

Bündnis 90/ Die Grünen setzen sich für eine selbstbestimmte und qualitativ hochwertige Pflege, häusliche Versorgung, aber auch umfassende und unabhängige Beratung und Hilfestellung ein. Der Pflegebedürftigkeitsbegriff muss erweitert und umgesetzt werden. Dann könnte beispielsweise an Demenz erkrankten Menschen, die vom jetzigen System besonders benachteiligt und innerhalb der Pflegeversicherung diskriminiert werden, endlich eine bessere Versorgung gewährleistet werden.

Wir begrüßen und unterstützen das „Bündnis für gute Pflege“, in dem Verbraucherschützern, Berufsverbänden, Wohlfahrtsverbänden, Leistungserbringern, Gewerkschaften und vielen anderen mit einer vereinten Stimme für eine bessere Pflege kämpfen. Daran sollte sich die Bundesregierung ein Beispiel nehmen.

Mit besten Grüßen
Tom Koenigs