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Tobias Hans
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Frage von Armin K. •

Frage an Tobias Hans von Armin K. bezüglich Energie

Sehr geehrter Herr Hans,

E-Autos sind in aller Munde. Auch ich würde mir gerne eins kaufen. Das Problem sehe ich jedoch in der Stromversorgung. Während auf dem Land/Dorf vermutlich jeder eine eigene Steckdose irgendwie auf seinem Grundstück freimachen kann, sehe ich große Probleme in der Stadt.

Wie soll z. B. in einer großen Stadt wie Saarbrücken in jeder Straße genug Steckdosen zur Verfügung gestellt werden? Oder jede andere Großstadt? Hamburg, Berlin?

Ist der Ausstieg der Verbrenner da nicht etwas blauäugig? Sollte man evtl. auf andere Alternativen (Wasserstoff) ausweichen?

Ihre Meinung?

Grüße
Armin Knebel

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Antwort von
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Sehr geehrter Herr Knebel,

vielen Dank für Ihre Anfrage.

Das Saarland hat sich zum Ziel gesetzt, die Elektromobilität nicht nur fortzuentwickeln, sondern vielmehr auch Vorreiter in diesem aufsteigenden Mobilitätsbereich zu sein. Hierbei geht es vor allem darum, Nachhaltigkeitsaspekte in den Bereichen Verkehr und Mobilität zu integrieren. Darüber hinaus ist die Elektromobilität ein wichtiger Baustein im Rahmen der Verkehrs- und Energiewende sowie beim Erreichen der Klimaschutzziele. In diesem Zusammenhang erzeugt der Betrieb von Elektrofahrzeugen insbesondere in Verbindung mit regenerativ erzeugtem Strom deutlich weniger CO2.

Gerade auch die urbane Mobilität wird maßvoller und überlegter und zielt darauf ab, Umweltverschmutzung zu bekämpfen und den Verkehr in der Stadt besser fließen zu lassen. Dabei stehen die Bürgerinnen und Bürger bei den Änderungen, die die urbane Mobilität mit sich bringt, natürlich mit im Fokus. Aber auch Städte und Gemeinden müssen sich an die neue Form der Elektromobilität anpassen und die unterschiedlichen Ansprüche der jeweiligen Transportmittel bestmöglich für eine gemeinsame Nutzung überdenken.

Wie Sie bereits richtig angemerkt haben, spielt eine gut ausgebaute Ladeinfrastruktur hierbei eine wesentliche Rolle und ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung und Etablierung der Elektromobilität. Auch wenn es derzeit noch kein einheitliches Elektrotankstellennetz gibt, kann das Saarland – Stand 01.07.2021 – 270 Normalladepunkte (bis 22 kW) und 61 Schnelladepunkte (über 22 kW) an insgesamt 162 Standorten aufweisen. Um den notwendigen Ausbau der Ladeinfrastruktur verstärkt voranzutreiben, hat die Bunderegierung im November 2019 den „Masterplan Ladeinfrastruktur“ beschlossen. Konkret geht es hierbei um gezielte Förderungen, verbesserte gesetzliche Rahmenbedingungen und eine aktive Koordination zwischen Bund, Ländern, Kommunen sowie der Automobilindustrie und der Energiewirtschaft.

Mit Blick auf den klassischen Verbrenner sollen nach der Vorstellung der Bundesregierung Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren ab 2035 nur noch dann zugelassen werden, wenn sie mit synthetischen Kraftstoffen angetrieben werden. Klassische Verbrenner, die mit fossilen Kraftstoffen wie Benzin oder Diesel angetrieben werden, sollen innerhalb der nächsten 15 Jahre auslaufen. Ein völliges Verbrenner-Verbot soll – mit Blick auf sogenannte synthetische Kraftstoffe – damit jedoch nicht einhergehen. Um diese in Deutschland hoch entwickelte Technologie in die Zukunft zu führen und konkurrenzfähig zu machen, muss die Forschung und Entwicklung in diesem Bereich weiter vorangetrieben werden. In diesem Zusammenhang gilt es, Technologieoffenheit zu forcieren und gleichzeitig strenge Klimaschutzmaßnahmen voranzutreiben, damit Anreize geschaffen werden, die nächsten 15 Jahre zu nutzen, konkurrenzfähige und saubere Kraftstoffe für Verbrenner zu entwickeln.

Im Rahmen dieser propagierten Technologieoffenheit spielt auch das Thema Wasserstoff eine tragende Rolle. Auf Wasserstoffbasis betriebene Brennstoffzellen gelten als Energieträger der Zukunft, da sie gegenüber batterieelektrischen Fahrzeugen durch ihre hohe Reichweite und schnelles Tanken punkten. Langfristig kann auch Wasserstoff als eine zukunftsträchtige Alternative im Hinblick auf den emissionsfreien Antrieb von Personenkraftwagen angesehen werden. Wasserstoff ist daher ebenso ein wichtiger Baustein beim Aufbau einer klimaneutralen Zukunft.

Herzliche Grüße
Ihr Tobias Hans

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