Nach Skandalen, gescheiterter Kanzlerwahl, Umfrageverlusten, Wirtschaftsrückgang und 33 Jahren Regierungsverantwortung: Wie schätzt die Union ihre aktuelle Regierungsfähigkeit ein?
Sehr geehrter Herr Frei,
Skandale um Jens Spahn, Julia Klöckner und Saskia Ludwig, das Versagen bei der Wahl der Verfassungsrichter, der Suthoff-Bericht, das Treffen von Saskia Ludwig mit Rechtsextremisten, die gescheiterte Kanzlerwahl, ein Wahlkampf von 40 % auf 29 % und nun nur noch 24 % in den Umfragen, das Verhalten von Frau Klöckner als Bundestagspräsidentin, der wirtschaftliche Rückgang nach nur 100 Tagen Regierungszeit sowie insgesamt 33 Jahre Regierungsverantwortung seit 1982 – ohne tiefgreifende Reformen oder Investitionsoffensiven – sind Entwicklungen, die auffallen.
Wie schätzt die Union selbst vor diesem Hintergrund ein, ob sie unter diesen Umständen noch regierungsfähig ist?
Freundliche Grüße
Michael B.

Sehr geehrter B.,
ich bewerte die Zusammenarbeit der Koalition aus meiner persönlichen Binnensicht als sehr positiv und vertrauensvoll. Wir haben eine starke 100-Tage-Bilanz vorzuweisen und einen klaren Fahrplan für die Zukunft. Entscheidend ist es, reibungslos zusammenzuarbeiten. Alle Beteiligten wissen, dass Streit schadet und die positiven Ergebnisse in ein falsches Licht rückt. Hier müssen wir noch besser werden. Im Übrigen halte ich ihr Potpourri an Vorwürfen für wirklich abstrus.
Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Frei